MathPlan entwickelt optimierte Ressourcenplanung für Unis
Deutsche Unis stehen an der Kapazitätsgrenze. Das Start-up aus dem Charlottenburger Innovations-Centrum will das Problem lösen – durch optimierte Stundenplanung.
In Zeiten von wachsenden Studierendenzahlen und modularisierten, eng miteinander verzahnten Studiengängen sehen sich Universitäten vor neue Herausforderungen gestellt. Allein mit Stift, Papier oder auch Excel ist die Stundenplanung kaum mehr zu bewältigen. Die Folgen dieser Entwicklung sind nicht zu übersehen: An vielen Universitäten sind manche Hörsäle und Seminarräume schlecht ausgelastet, andere hingegen überfüllt. Zeitliche Überschneidungen von Lehrveranstaltungen sind ebenfalls keine Seltenheit. Um dies zu vermeiden, setzt die TU Berlin schon seit mehreren Jahren auf automatisierte Planung mit Hilfe eigens für diesen Zweck entwickelter Software.
Was 2003 als kleine Anwendung zur Verteilung von Studierenden auf Kurstermine begann, ist mittlerweile eine mächtige Software, mit der jedes Semester mehrere Tausend Lehrveranstaltungen und Klausuren geplant werden. 2013 wurde die MathPlan GmbH aus der TU Berlin ausgegründet, um die Vorzüge automatisierter Planung auch anderen Universitäten verfügbar zu machen. Mittlerweile verwenden mit der RWTH Aachen und der TU München u.a. zwei weitere große technische Universitäten zugeschnittene Software-Lösungen von MathPlan.
Die Aufgabe der Stundenplaner verändert sich durch den Softwareeinsatz. Statt selbst Lehrveranstaltungen geeignete Termine und Räume zuzuweisen, konzentrieren sie sich auf die genaue Definition der Rahmenbedingungen und Zielsetzungen einer guten Planung. Die eingesetzten Algorithmen sind dann in der Lage, für die gesamte Universität Stunden- und Raumpläne zu generieren, die diesen gerecht werden. Insbesondere wird gewährleistet, dass jede Veranstaltung in einem Raum mit ausreichender Größe und geeigneter Ausstattung stattfindet und, dass es kein zeitlichen Überschneidungen in den Stundenplänen gibt. Dozenten können darüber hinaus ihre Präferenzen, z.B. zu Lehrzeiten und -räumen, äußern, denen das Optimierungstool in der Folge bestmöglich nachkommt.
Alle Anforderungen an die Stunden- und Raumplanung werden mathematisch modelliert. Das aufgestellte Problem umfasst Millionen von Variablen und Nebenbedingungen. Trotzdem kann es, dank technischer Fortschritte bei den zum Einsatz kommenden Algorithmen, selbst für große Universitäten optimal gelöst werden – noch vor wenigen Jahren undenkbar.
Der Geschäftsführer Gerald Lach ist im Forschungsfeld der universitären Stundenplanung mittlerweile eine feste Größe. Von ihm und weiteren MathPlan-Mitarbeitern zu der Thematik verfasste wissenschaftliche Publikationen fanden international Beachtung.
Zu finden ist die MathPlan GmbH im Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC), einem Berliner Gründerzentrum, das vor allem technisch innovative Startups mit einem starken Hintergrund in der Forschung beherbergt.
Kontakt:
Julian Steenken
MathPlan GmbH
Bismarckstr. 10 - 12
10625 Berlin
+49 30 9851 3790
julian.steenken(at)mathplan.de
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