Adlershofer Tischgespräch
…mit Frank Lauterbach, einer, der Adlershof wie seine Westentasche kennt
Er nimmt seit über zehn Jahren Besuchergruppen mit auf Entdeckungsreisen durch die Wissenschaftsstadt und ist freier Mitarbeiter im Büro für Umweltplanung (BfU).
Adlershof Journal: Was ist Ihr Lieblingsplatz in Adlershof?
Frank Lauterbach: Wenn ich an einem heißen Sommertag unter dem großen Baum im Hof des Umwelttechnikzentrums sitze. Dort stehen Tische des Bistros Sonnenschein. Für mich dann der beste Platz, um im Technologiepark Mittag zu essen. Manchmal nehme ich mir auch eine kleine Auszeit und gehe in den angrenzenden Landschaftspark.
Wie verbringen Sie Ihre Mittagspause?
Pünktlich 12 Uhr stellt sich der Hunger ein und ich esse in einem der Bistros oder in den Kantinen auf dem Gelände. Ohne Mittag kann ich sehr unleidlich werden.
Was war Ihre erste Begegnung mit Adlershof?
Da fallen mir zwei Daten und Adlershof in zwei Extremsituationen ein: Anfang 1990 ging ich – aus Westberlin kommend – zu einer Solidaritätsveranstaltung für das DDR-Jugendradio DT64 im Jugendklub „Come In“ und erinnere: Es war kalt, regnerisch, wir gingen an ewig langen Mauern vorbei, aber auch, es waren viele Leute da und hier lag Potenzial. Die zweite Begegnung war mein erster Arbeitstag in Adlershof im Sommer 1995. Ich war studentische Hilfskraft im BfU und sollte auf dem ehemaligen Flugfeld Adlershof/Johannisthal einen Bunker beräumen, weil tags zuvor ein Fest dort stattgefunden hatte. Mein Eindruck: Hier ist noch viel Platz.
Wie kommen Sie zur Arbeit?
Ich wohne in Berlin-Friedrichshain und komme meistens mit dem Auto. Mit dem Fahrrad brauche ich eine Dreiviertelstunde, aber auch eine Möglichkeit, hinterher zu duschen. Daran fehlt es noch im Technologiepark.
Worüber haben Sie sich kürzlich am meisten geärgert?
Über zugeparkte Straßen, die es schwierig machen, mit einer Besuchergruppe im Bus übers Gelände zu fahren, und über Papierkörbe ohne Deckel, aus denen die Krähen den Müll rausholen.
… und am meisten gefreut?
Beruflich: Wenn ich Besucher mit meiner Begeisterung für Adlershof anstecken kann, wie kürzlich die Forscher der amerikanischen Space Foundation, denen ich den Trudelwindkanal gezeigt und von der Luftfahrtgeschichte des Standorts erzählt habe.
Privat über meine Töchter: Die Zweijährige kreiert momentan ganz lustige Wortschöpfungen; ihre siebenjährige Schwester hat in den Sommerferien den Sprung vom 3-m-Brett gewagt.
Was ist Ihr nächstes Ziel?
Gemeinsam mit dem Veranstaltungsbereich möchte ich die Adlershofer Besuchsprogramme weiterentwickeln und mit Leben erfüllen. Oft erzähle ich viel über den Standort, erfahre aber wenig über den Hintergrund der Besucher und es bleibt wenig Zeit zum Diskutieren. Adlershof kann sein Wissen noch besser an andere Standorte weitergeben.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Ich war schon immer unheimlich neugierig und ich bin Sammler. Das Herumstöbern in Adlershofer Gebäuden, für die das BfU den Abriss oder die Sanierung vorbereitet hat, kam mir dabei zu pass: Fundstücke wie eine Tasse vom Wachregiment, ein Schalter aus dem Motorenprüfstand oder ein Stahldübel der Firma Tuchscherer aus einem alten Holzhangar am Groß-Berliner-Damm schmücken heute meine private Adlershof-Sammlung.
Wenn die Familie mich nicht in Beschlag nimmt, bewege ich mich gern, drehe meine Runden im Landschaftspark oder fahre mit dem Rad.