Adlershofer Tischgespräch
... mit Jörn Oltmann (46), Geschäftsführer der MEDIACITY Adlershof GmbH und Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg
Der gebürtige Bremer jongliert als Betriebswirt genauso gut mit den Zahlen wie sein Lieblingsfußballverein Werder Bremen mit dem Ball.
Adlershof Journal: Was ist Ihr Lieblingsplatz in Adlershof?
Jörn Oltmann: Das Forum gefällt mir. Wenn ich hier im Bistro „esswirtschaft“ sitze, habe ich einen tollen Blick entlang der Rudower Chaussee.
Wie verbringen Sie Ihre Mittagspause?
Ab und zu gehe ich ins Biorestaurant „Jouis Nour“, meist bleibt dafür aber keine Zeit und ich esse im Büro. Dort haben wir eine kleine Küche.
Was war Ihre erste Begegnung mit Adlershof?
Das war 1995. Direkt nach dem Studium hatte ich als Controller bei Wolfgang Schultes und seinem Projektteam in der SC Standort Consult GmbH angefangen. Es galt, den Medienstandort in Adlershof mit Leben zu wecken. Margrit Schultes, die meine Kommilitonin in Hamburg war, hatte mich für den Job angeworben. Ich erinnere mich vor allem an die damalige etwas unübersichtliche Gebäudesituation mit ihrer Dampfheizstation V1, die wie eine riesige Lokomotive den Medienstandort seinerzeit mit Wärme versorgt hat. Die Projektentwicklung bis Ende der 90er Jahre war eine aufregende Zeit, die ich nicht missen möchte. Seitdem ich hier arbeite, bin ich auf viele Menschen getroffen, die sich sehr mit dem Mediengelände identifiziert haben. Das ist bis heute so und macht einen Teil des Besonderen hier aus.
Wie kommen Sie zur Arbeit?
Ich wohne in Tempelhof-Schöneberg und fahre vorwiegend mit dem Auto nach Adlershof, gelegentlich nutze ich auch die S-Bahn.
Worüber haben Sie sich kürzlich am meisten gefreut?
Der Medienstandort Adlershof hat mehrere Wellen mitgemacht. Jetzt freue ich mich über eine neue Perspektive für das Gebäude P3 in der Ernst-Augustin-Straße. Außerdem ist der Tonbereich am Wachsen. Privat bin ich froh, dass meine zehnjährige Tochter Sophie seit Schuljahresbeginn einen großen Entwicklungssprung in der Schule gemacht hat.
… und am meisten geärgert?
Als Politiker und Bürger ärgere ich mich über den geplanten 270 Mio-Euro-Neubau einer Berliner Zentral- und Landesbibliothek in Tempelhof, während in unserem Bezirk die Sanierung und der Umbau von Bibliotheken mangels Geld nicht angegangen werden können. Es wäre viel klüger, die Sanierung des riesigen Bestandsgebäudes auf dem ehemaligen Flughafengelände nachhaltig abzusichern und dafür eine attraktive Nutzung zu planen. Sanierung muss immer vor Neubau gehen.
Was ist Ihr nächstes Ziel?
Als Gewerbemakler, Verwalter und Baubetreuer sind wir heute in Berlin und Brandenburg aktiv, Adlershof ist nur noch ein Teilbereich unserer Tätigkeit. Daher gibt es auch Überlegungen, das bereits im Firmennamen deutlich zu machen. Wir denken darüber nach, uns in „MCA Immobilien“ umzufirmieren und den markengeschützten Namen „MEDIACITY Adlershof“ an das Land Berlin abzugeben.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Die Abende in der Woche gehen meist für die Ausschussarbeit in der Bezirksverordnetenversammlung oder anderen politischen Terminen drauf. Ich jogge ab und an und bin Werder-Fan durch und durch. Die übrige Zeit verbringe ich in der Regel mit meiner Tochter und meiner Lebenspartnerin.
Von Sylvia Nitschke für Adlershof Journal