Baustein Weiterbildung
Neue WISTA Academy soll Unternehmen den Zugang zu Talenten und die Bindung ihrer Beschäftigten erleichtern
Standortentwicklung ist für die WISTA viel mehr als nur Baugrunderschließung, Gebäudemanagement und das Werben um Unternehmen. Es geht darum, Lebens- und Arbeitsräume zu schaffen, die Menschen zu inspirieren. Denn nur mit zufriedenen Beschäftigten lässt sich Erfolg verstetigen. Um ihnen den Zugang zu Talenten und die Bindung ihrer Beschäftigten zu erleichtern, erweitert die WISTA Management GmbH ihr Angebot für Unternehmen und Institute an ihren Standorten um die neue WISTA Academy.
Hinter der Stellenbeschreibung „Leiterin Personal, Organisation, Qualität“ verbirgt sich im Fall von Bessie Fischer-Bohn ein ganzer Kosmos. Darin wimmelt es von Netzwerken, Querverbindungen und Kontakten zu Unternehmen und Forschungsinstituten, staatlichen und privaten Hochschulen – und in letzter Zeit vermehrt zur Bundesagentur für Arbeit (BA). Denn Letztere ist Kooperationspartnerin bei einem Projekt, das Fischer-Bohn aktuell mit ihrem Kollegen Benjamin Springer vorantreibt: die neue WISTA Academy.
Springer ist Projektleiter. Doch er lässt keinen Zweifel daran, wie wichtig seine weitvernetzte Kollegin für das Zukunftsprojekt ist. Fischer-Bohn knüpft Kontakte zu Lehrenden, treibt die Vernetzung der Academy an den WISTA-Standorten in Adlershof und berlinweit voran und lotet im Sinne der Rückkopplung mit der Praxis die Qualifizierungsbedarfe der vielfältigen Akteure vor Ort aus. Sie muss dafür keine zusätzlichen Wege einschlagen. Denn sie vertritt die WISTA in zahlreichen Steuerungs- und Arbeitskreisen, in denen sie aus erster Hand hört, was Unternehmen und Institute bewegt. Der Fachkräftemangel ist fast schon ein Evergreen. „Das Thema Talenteentwicklung und die Frage, wie wir unsere Standortunternehmen dabei unterstützen können, Talente zu gewinnen und ihre Beschäftigten zu halten, ist darum schon seit Jahren fest in unserer Strategie verankert“, sagt sie. Als Standortbetreiberin sehe es die WISTA als ihre Aufgabe an, die Unternehmen vor Ort bestmöglich zu unterstützen. Neben dem Zugang zu Talenten rücke die Weiterentwicklung ihrer Beschäftigten für Unternehmen aller Größenordnungen immer mehr in den Mittelpunkt.
Die Diskussion darüber führte zur Gründung eines Fachkräftenetzwerks, in dessen Steuerungskreis neben diversen Standortunternehmen auch die BA vertreten ist – und natürlich auch die WISTA in Person von Bessie Fischer-Bohn. Dieser Steuerungskreis ist die Keimzelle der neuen Academy: Denn die Beteiligten erkannten, wie sehr sie einander weiterhelfen können. Der Fokus der BA hat sich mit den Jahren weg vom Verwalten der Massenarbeitslosigkeit hin zu einem aktiven Arbeitgeberservice verschoben, der Unternehmen bei der Suche und Weiterentwicklung ihrer Fachkräfte unterstützt. „Unsere Interessen waren fast deckungsgleich. Doch es fehlte der aktive Arm“, berichtet sie.
Dieser fehlende Arm wächst nun in Form der WISTA Academy heran. Erste Kursangebote fanden im Herbst letzten Jahres schon statt. Doch das soll nur der Anfang sein. „Wir möchten das Qualifizierungsangebot und die Lehrinhalte nach der Interessenlage der Unternehmen clustern“, erklärt Benjamin Springer. Als Zielgruppen nennt er neben Start-ups mittelständische Unternehmen, die mangels Personals kaum die Nachfrage stillen können, oder Betriebe, die seit der Pandemie die Zusammenarbeit hybrider Teams zu managen haben. Auch durch die Digitalisierung und den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz nehme in vielen Unternehmen der Bedarf an Weiterbildungen zu. „Wir sammeln all diese Themen – und werden daraus ein gutes Programm kuratieren“, kündigt er an.
Ob Fragen des Onboardings neuer Beschäftigter, die Nutzung des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, ob das selbstbewusste Auftreten in Menschengruppen oder die Möglichkeiten zur Stärkung der Arbeitgebermarke, um im Wettbewerb um die Talente deren Gehör zu finden: Die Themen sind vielfältig – und für viele Unternehmen drängend. Ein Format, das sich seit dem Start im September schon etablieren konnte, ist die Vortragsreihe „Pult“: Einmal im Monat halten Expertinnen und Experten Impulsvorträge, über die anschließend diskutiert wird.
Beim Aufbau des Programms kommt wieder Fischer-Bohn mit ihren Netzwerken ins Spiel. Kontakte zur neuen bbw und zur Steinbeis Hochschule in Adlershof, zur nahen Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) oder auch zur Humboldt-Universität zu Berlin sind geknüpft, in denen für jedes Thema die passende Expertise zu finden ist. Der Vorteil der WISTA Academy: Sie wird Qualifizierung direkt am Standort anbieten, für die Teilnehmende perspektivisch offizielle Testate erhalten werden – und die an den spezifischen Bedarf einzelner Unternehmen adaptierbar sind. „Denkbar, dass sie künftig bei uns ganze Reihen von Kursen buchen werden, in denen sie qualifizierungswillige Fachkräfte Kurs für Kurs weiterentwickeln, ohne dass diese dauernd reisen und ihre sozialen Kontakte vernachlässigen müssen“, erklärt sie. Auch solche Angebote könnten Unternehmen und ihre Standorte attraktiver machen. Die WISTA sehe die Academy als weiteren Baustein für die Umsetzung ihres ganzheitlichen Verständnisses von Standortentwicklung.
Peter Trechow für Adlershof Journal