Berlin Adlershof legte 2011 weiter zu: „Immer noch Platz für Wachstum“
Urbane Gestaltung gewinnt Bedeutung / Jahrespressekonferenz der Standortpartner
Berlin Adlershof, Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark setzte 2011 seinen Wachstumskurs fort. Ende des Jahres waren dort 922 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen ansässig, 39 mehr als im Vorjahr. Umsätze, Haushalts- und Fördermittel lagen mit 1,61 Mrd. Euro um 5,5 % über denen des Vorjahres. Die Beschäftigung stieg um 5,8 Prozent auf 14.968 Mitarbeiter. Hinzu kamen 8.034 Studenten an den Instituten der Humboldt-Universität zu Berlin (HU).
Strategie zahlt sich aus
„Über 900 Unternehmen und rund 15.000 Arbeitsplätze – das sind für uns wichtige Schwellenwerte. Wir profitieren von der guten Konjunktur, vor allem aber zahlt sich die langfristig angelegte Strategie zur Entwicklung des Standorts aus. Wir haben immer noch Platz für Wachstum“, kommentierte Hardy Rudolf Schmitz, Geschäftsführer der WISTA-MANAGEMENT GMBH, die Zahlen anlässlich der Jahrespressekonferenz der Adlershofer Standortpartner. „Unsere Unternehmen haben mit 10,5 % beim Umsatz noch kräftiger zugelegt“, fügte Volker Keddig vom Vorstand des Technologiekreises Adlershof (TKA), eines Zusammenschusses von 78 Hochtechnologiefirmen, hinzu.
„Zwar erlebte“, so Schmitz weiter, „der Standort mit der Solon SE den bisher größten Insolvenzfall. Wir werden aber unser Engagement in der Photovoltaik bzw. in den alternativen Energien unbeirrt fortsetzen.“ Der Standort bündelt bereits heute auf diesem Feld hohe wissenschaftliche und technische Kompetenz. Adlershof hat nach Schmitz‘ Worten insgesamt als Zukunftsort überzeugt. Allerdings lasse sich ein solcher Ort nicht beliebig kopieren. Vielmehr komme es darauf an, klar unterschiedliche Akzente zu setzen. „Aus diesem Grund engagieren wir uns beim Regionalmanagement in Schöneweide und für die Nachnutzung Flughafens in Tegel.“
„Zukunftsorte wie der Technologiepark Adlershof tragen wesentlich dazu bei, dass Berlin wieder ein breites industrielles Fundament erhält“, erklärte Sybille von Obernitz, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung. Sie fügte hinzu: „In Berlin entsteht eine neue, wissensbasierte Industrie. Adlershof ist dafür ein Paradebeispiel. Der Erfolg von Adlershof hat Strahlkraft für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt.“
Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholtz-Zentrums Berlin, zog für das Jahr 2011 ebenfalls eine positive Bilanz: Erstmals arbeiteten mehr als 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Adlershofer Forschungseinrichtungen. Erfreulich ist dabei, dass der Anteil der Wissenschaftlerinnen nun fast 20 % beträgt.
Flächenentwicklung für künftiges Wachstum
„Wir werden an unserer Strategie festhalten, um gemeinsam mit unseren Standortpartnern unser Profil weiter zu schärfen. In 15 Jahren können hier fast doppelt so viele Menschen wie heute arbeiten“, umriss Hardy Schmitz die Entwicklungsperspektiven des Standortes. Dementsprechend gewinnt nach den Worten von Walter Leibl, Geschäftsführer der Adlershof Projekt GmbH, die Bereitstellung zusätzlicher Flächen für Ansiedlungen an Bedeutung. So begann 2011 am Segelfliegerdamm die Beräumung und Baufreimachung eines 40.000 m² großen Baufeldes, das die Adlershof Projekt GmbH für das Land Berlin erworben hatte. Südlich des Großberliner-Damms werden zurzeit Gewerbeflächen saniert. Mit der Verlängerung der Hermann-Dorner-Allee bis zum Bahndamm soll im Sommer 2012 begonnen werden.
Multifunktionalität und Urbanität gewinnen Bedeutung
Besonderes Augenmerk legt die Adlershof Projekt GmbH auch auf die urbane Gestaltung des Standorts. Mit der Durchfahrt unter dem S-Bahnhof Adlershof und der Verlängerung der Straßenbahn wurde 2011 ein wichtiges Infrastrukturprojekt zum Abschluss gebracht werden. Dazu Walter Leibl: „Adlershof hat am S-Bahnhof ein attraktives Portal erhalten, der Ausbau der Rudower Chaussee zur Wirtschaftsmagistrale schreitet voran. Mit dem Projekt „Wohnen am Campus“ ist ein wichtiger Schritt unternommen worden, die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien zu einem attraktiven Wohnort zu entwickeln.“
In der Multifunktionalität sieht auch Prof. Dr. Elmar Kulke von der Humboldt-Universität zu Berlin eine wichtige Entwicklungsperspektive des Standorts. Dies bestätigt eine repräsentativen Erhebung („Adlershof aus Sicht der Beschäftigten“), die das Geographische Institut, der HU im Auftrag der WISTA-MANAGEMENT GMBH durchgeführt hatte. „Beschäftigte und Studierende wünschen sich eine Bereicherung durch Einzelhandel, Dienstleistungen, Freizeit und Wohnen. Der eingeschlagene Weg zum Ausbau dieser Bereiche sollte konsequent weiter gegangen werden“, so Kulke.
Wirtschaftliche Entwicklung 2011
Bei den 429 Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark fiel der Umsatzzuwachs mit 7,8 % überdurchschnittlich aus, wenn auch nicht so hoch wie im Vorjahr (16,9 %). Der Fördermittelanteil an den Umsätzen lag bei 5,6 % (2010: 6,4 %). 39 Unternehmen kamen, 35 verließen den Standort, zwei kleine Firmen mussten Insolvenz anmelden. In den Unternehmen arbeiteten 5.080 Menschen, 3,5 % mehr als 2010. Hinzu kamen 143 Auszubildende (2010: 101).
In der Medienstadt blieb die Zahl der Unternehmen mit 138 nahezu konstant (2010: 139). Die Umsätze gingen um 2 % auf 172,9 Mio. Euro zurück. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter lag mit 992 um 1,8 % unter der des Vorjahres, die der freien Mitarbeiter stieg von 604 auf 666.
Bei den Unternehmen und Einrichtungen im übrigen Entwicklungsgebietlegten Umsätze und Haushaltsmittel um 6,6 % auf 579,3 Mio. Euro zu. Allerdings ist darin der Umsatz der Solon SE nicht enthalten. Die Mitarbeiterzahl stieg um 8,1 % auf 5.406. Die Zahl der Auszubildenden lag bei 931 (2010: 1.105).
Die sechs Institute der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) erzielten einen Förder- bzw. Drittmittelanteil am Budget von 23,5 Mio. Euro (2010: 20,5 Mio. Euro). Ihre Grundfinanzierung stieg um 2 Mio. Euro auf 41 Mio. Euro. Bei den elf außeruniversitären Instituten lagen die Haushaltsmittel mit 120,8 Mio. Euro (2010: 114,8 Mio. Euro) und die der Drittmittel mit 52,8 Mio. Euro (2010: 52 Mio. Euro) etwas höher als im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter in allen wissenschaftlichen Einrichtungen stieg um 7,5 % auf 2.824.
Die gute konjunkturelle Lage zeigt sich auch beim Ausblick auf die Geschäftsentwicklung für 2012: 48 % (2011: 55 %) der Unternehmer im Wissenschafts- und Technologiepark gehen von einer Steigerung des Umsatzes im Jahr 2012 aus. Lediglich 3,2 % (2011: 4,4 %) erwarten einen Umsatzrückgang. Rund 37 % der Unternehmer gehen von einer steigenden Mitarbeiterzahl aus; 60 % erwarten, dass diese konstant bleiben wird.
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