Besser ankommen
Ein entscheidender Faktor für die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers, wie dem Wirtschafts-, Wissenschafts- und Medienstandort Adlershof, ist die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Mit der Eröffnung der neuen Brücke über die Rudower Chaussee mit den erneuerten Gleisanlagen für Fernzüge und S-Bahn und der Verlängerung der Straßenbahn ist das prosperierende Stadtquartier nun sowohl von der Innenstadt als auch vom künftigen Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ aus hervorragend erreichbar und rückt mehr und mehr ins Zentrum des Geschehens.
22.000 Menschen arbeiten, studieren und forschen bereits heute am Wirtschafts-, Wissenschafts- und Medienstandort Adlershof. Allein die sechs naturwissenschaftlichen Institute der Humboldt-Universität zu Berlin ziehen während des Semesters fast 8.000 Studierende und Lehrkräfte hierher. Hinzu kommen die etwa 1.700 Mitarbeiter von außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die fast 5.000 Beschäftigten in den 425 Unternehmen, die sich in den vergangenen Jahren im Wissenschafts- und Technologiepark angesiedelt haben, darunter weltweit operierende Firmen wie die Unternehmensgruppe Freudenberg. Auch in den alten Fernsehstudios der Deutschen Film AG (DEFA) werden wieder eifrig Sendungen produziert. Die heutige Medienstadt zählt etwa 140 Unternehmen mit über 1.700 Mitarbeitern. Mit gut 5.000 Beschäftigten sind auch die hier ansässigen Gewerbebetriebe auf Expansionskurs.
Der überwiegende Teil der Menschen, die hier arbeiten und leben, nämlich 60 Prozent, nutzt öffentliche Verkehrsmittel. Für sie spielt nicht nur die schnelle Verbindung von und zum S-Bahnhof Adlershof, der zwischen 2006 und 2009 rundum erneuert wurde, eine entscheidende Rolle, sondern auch die gute Erreichbarkeit der Institutionen, Firmen und Forschungsstätten innerhalb des Quartiers.
„Was das angeht, konnte mit der Verlängerung der Straßenbahn vom S-Bahnhof Adlershof über die Rudower Chaussee bis hin zur Gleisschleife Karl-Ziegler-Straße ein Riesenschritt gemacht werden“, bringt es Grit Schade, Projektleiterin für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Johannisthal/Adlershof“ bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, auf den Punkt. Nach ihrer Ansicht wird die Straßenbahn ein Katalysator sein, der zu einer weiteren Dynamik in der Wissenschaftsstadt beiträgt.
Dreizehn Millionen Euro haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in den Ausbau der Strecke gesteckt, die zuvor in einer Wendeschleife an der Rudower Chaussee am S-Bahnhof Adlershof endete. Mit der Eröffnung der Brückendurchfahrt wird ein weiterer Meilenstein für die gesamte Infra- und Wirtschaftsstruktur in Adlershof gesetzt. Die Brücke, welche die Rudower Chaussee überspannt und zum S-Bahnhof Adlershof führt, wurde von knapp 15 auf fast 34 Meter verbreitert. Damit kann zum einen der Autoverkehr besser fließen, zum anderen wurde auf diese Weise Platz für die Straßenbahnverlängerung von Alt-Adlershof in die Wissenschaftsstadt geschaffen.
Die Brückenaufweitung und der Ausbau der Rudower Chaussee werden mit rund 17 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen gefördert und mit weiteren Mitteln des Landes Berlin finanziert. In den Umbau des S-Bahnhofes investierte die Deutsche Bahn AG elf Millionen Euro.
Gut angelegtes Geld, denn von nun an können alle Adlershofer Bürger, Gewerbetreibenden und Berufstätigen aus Alt- und Neu-Adlershof komfortabel und auf kürzestem Weg beide Ortsteile erreichen.
Und weil der Standort nicht zuletzt wegen der bevorstehenden Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ weiter boomt, dürfte es nicht lange dauern, bis die Straßenbahnstrecke zum SBahnhof Schöneweide verlängert wird. Die Weichen für ein besseres Ankommen von Adlershof nach Schöneweide sind bereits gestellt.
Links:www.bvg.de