Blitzstart nach Crowdfunding
Adlershofer Analytikunternehmen Accelero Bioanalytics und biotechrabbit wachsen durch Übernahme und innovative Finanzierungsideen
Auf innovativen Feldern ist die Accelero Bioanalytics GmbH unterwegs, nicht nur bei Analytik und Dienstleistungen, sondern auch bei der eigenen Finanzierung. „Wir arbeiten im gentechnischen Bereich, analysieren gesundheitsgefährdende Erreger, beispielsweise Bakterien, und betreiben Arzneimittelforschung für kleine und mittlere Unternehmen“, sagt Accelero-Geschäftsführer Christian Lange. Der Biologe arbeitete zwölf Jahre in der Biotechbranche, bevor er sich vor dreieinhalb Jahren mit Accelero Bioanalytics selbstständig machte.
Anfang Februar 2015 ist das Start-up mit mittlerweile fünf Mitarbeitern von Mitte nach Adlershof umgezogen. Im Zentrum für Biotechnologie und Umwelt wurden zwei Labore mit neuester Analytik eingerichtet. „Wir möchten uns dort auf die Frühphase der Entwicklung pharmazeutischer Wirkstoffe bis hin zu den ersten klinischen Studien konzentrieren“, sagt Lange.
Finanziert wurde die aufwendige und teure Laborausstattung auf ungewohnte Weise. Nicht die Bank war Geldgeber, 52 private Investoren stellten das Kapital. Das Accelero-Angebot war schnell ausgebucht. „Innerhalb von nur 18 Tagen hatten wir den Betrag zusammen“, sagt Lange. Kein Wunder, schließlich weist das Unternehmen seit drei Jahren einen positiven Abschluss und für 2014 einen um 50 Prozent höheren Umsatz gegenüber dem Vorjahr aus.
Ebenfalls gut im Geschäft ist die biotechrabbit GmbH – ganz bodenständig mit den Standorten Hennigsdorf und Adlershof sowie präsent auf Kongressen und Messen rund um den Globus. „Wir liefern Reagenzien für den Lifescience-Bereich – praktisch alles, was die Forscher im Labor benötigen“, sagt Geschäftsführer Bernd Haase, promovierter Biochemiker mit einem MBA in Management. Die 2011 gegründete Firma mit mittlerweile 20 Mitarbeitern produziert Antikörper und Enzyme, forscht an Proteinen, reinigt Nukleinsäuren und bietet Reagenzien für Diagnostikunternehmen an. „Wir entwickeln ständig neue hochqualitative Produkte, um in diesem Bereich der Lebenswissenschaften an der Spitze mithalten zu können“, sagt Haase.
In dieses Portfolio passten Schwerpunkte und Produkte des Adlershofer Biotech-Unternehmens RiNA, das kürzlich Insolvenz anmelden musste. „Wir übernahmen die beiden Labore samt der hochkarätigen Einrichtung und behielten auch das exzellent ausgebildete Personal“, sagt Haase. So konnte schon im März 2015 die Produktion im Adlershofer Technologiezentrum wieder angefahren werden.
Von Paul Janositz für Adlershof Special