Chinas "bester Mann" besuchte Adlershof
Botschafter Shi Mingde wirbt für Wirtschaftskooperation in Deutschlands modernstem Technologiepark
Warum stattete der Botschafter der zweitwichtigsten Volkswirtschaft der Welt dem Technologiepark Berlin Adlershof am 8. April 2015 einen Besuch ab? Mit Shi Mingde hat die Volksrepublik China wohl ihren „besten Mann“ (so die Tageszeitung „Die Welt") nach Berlin geschickt. Er spricht nicht nur fließend Deutsch, sondern präsentierte sich auch als ein exzellenter Kenner der deutschen Wirtschaft. Sein Besuch allerdings war nicht nur als eine Geste der Höflichkeit und gegenseitiger Wertschätzung zu verstehen. Shi Mingde ging es vor allem darum, für „die Umstrukturierung der chinesischen Volkswirtschaft von einer investitions- und exportorientierten zu einer innovationsgetriebenen, stärker auf Binnenmarkt ausgerichteten Volkswirtschaft“ (so die kompakte Zusammenfassung des Auswärtigen Amtes) zu werben.
Wenn es um das gut organisierte und ingenieurtechnisch durchdachte Wachküssen von Kreativität und Innovation geht, liegt ein Besuch in Deutschlands größtem Wissenschafts- und Technologiepark mehr als nahe. Das Adlershofer Know-how ist mittlerweile sehr gefragt. Die WISTA-MANAGEMENT GMBH hat mit dem Fachbereich Geographie der Humboldt-Universität zu Berlin eine Vereinbarung über das Adlershofer Innovations-Management (AIM) unterzeichnet. Dieses bringt über Beratungsprojekte und Schulungen Know-how in den Aufbau ausländischer Technologieparks ein, wovon auch Adlershofer Unternehmen profitieren können - und sollen. 2014 konnte ein bedeutender Auftrag akquiriert werden: die Beratung bei Konzeption, Aufbau und Management eines Gründerzentrums im deutsch-chinesischen Technologiepark von Jieyang, Provinz Guangdong („Sino-German Metal EcoCity“ SGMEC).
Selbstverständlich fand auch dieses Projekt beim Besuch des Botschafters lobende Erwähnungen. Unüberhörbar jedoch war das Werben Shi Mingdes für weitere Kooperationen mit deutschen Unternehmen. Das Interesse seiner gut 30 Adlershofer Zuhörer bei einem „Business Lunch“ war groß. Des Botschafters Argumente beeindruckten, ob sie auch überzeugten, bleibt dem Urteil eines jeden Einzelnen überlassen. Zu wünschen jedenfalls wäre es.
Hier finden Sie den Bericht über den Besuch in chinesischer Sprache.