Der Berliner Mischung verpflichtet
Neubauten der städtischen Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND Wohnbauten- Gesellschaft mbH wird bis 2021 ihre Bestände um bis zu 5.500 Einheiten erweitern. Nicht allein durch Zukäufe, sondern auch durch Wohnungsneubau soll dieses Ziel erreicht werden. Wichtigstes Anliegen von Geschäftsführer Ingo Malter und von Petra Hildebrandt, Prokuristin der zu STADT UND LAND gehörenden WoBeGe Wohnbauten- und Beteiligungsgesellschaft mbH, ist es, dabei sozial durchmischte Quartiere zu schaffen.
Die ersten drei Projekte mit mehr als 400 Wohneinheiten hat STADT UND LAND bereits in Vorbereitung. Sie werden allesamt in Treptow-Köpenick, im Einzugsgebiet des künftigen Großflughafens BER und des Wissenschafts- und Technologieparks Adlershof realisiert. „Im Südosten Berlins verzeichnen wir eine wachsende Nachfrage nach Wohnraum“, sagt Ingo Malter. Vor allem junge Familien ziehe es hierher. Verwunderlich ist das kaum. Die Lebensqualität in Treptow-Köpenick ist hoch. Es gibt reichlich Wasser und Grün und eine hervorragende Infrastruktur. Und nicht zuletzt sind auf dem Gelände des Technologieparks und im Umfeld des BER schon jetzt jede Menge zukunftsträchtiger Jobs entstanden und weitere werden hinzukommen.
Etwas nordwestlicher, am Sterndamm 89/91 Ecke Winckelmannstraße 8/10, wird STADT UND LAND das erste der geplanten Neubauvorhaben realisieren. Wo bis vor kurzem Garagen aus den 1960er Jahren standen, werden voraussichtlich ab Ende dieses Jahres etwa 40 neue Wohnungen aus dem Boden wachsen. Das Erdgeschoss ist für eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke reserviert, Gartennutzung inklusive. „Auch solche Sondersegmente wollen wir als öffentliches Unternehmen anbieten“, ist Malter überzeugt und Prokuristin Petra Hildebrandt ergänzt: „Diese Wohnform wird in der Zukunft immer stärker gefragt sein.“
Modell der Quersubventionierung
Ein möglichst breites Angebot für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu schaffen, ist auch das Anliegen bei dem zweiten Wohnbauprojekt. Baubeginn für die geplanten 133 Wohnungen am Bruno-Bürgel-Weg 39 soll im kommenden Jahr sein. Auf dem Grundstück in attraktiver Wasserlage will das Unternehmen exklusivere, aber auch günstige Mietwohnungen anbieten. Weil letzteres aufgrund der hohen Neubaukosten kaum möglich ist, haben sich Hildebrandt und Malter zu einem Modell der Quersubventionierung entschlossen: So sollen einige der Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen als Eigentum veräußert und Einheiten mit Spreeblick für etwa zwölf Euro je Quadratmeter vermietet werden. Dafür können andere Wohnungen im Quartier für eine Kaltmiete von 7,50 Euro je Quadratmeter vergeben werden.
Berliner Mischung
Ein ähnliches Konzept soll auch beim dritten Neubauprojekt umgesetzt werden. Auf einem fast 50.000 Quadratmeter großen Grundstück in der Ortolfstraße 50-58 sind um die 230 neue Einheiten geplant. Statt Eigentumswohnungen werden dort allerdings Baugrundstücke für Einfamilienhäuser verkauft. „Nur wenn wir ein breites Angebot an Wohnraum schaffen, erreichen wir eine soziale Durchmischung der neuen Quartiere“, erläutert Malter. „Die früher typische Berliner Mischung, dass Menschen der unterschiedlichsten Einkommensschichten unter einem Dach lebten, ist hierbei unser Vorbild“, sagt Petra Hildebrandt.
Diese für Berlin typische Mischung soll auch die Neubauprojekte von STADT UND LAND prägen. Malter und Hildebrandt bereiten unterdessen bereits die Ankäufe weiterer Baugrundstücke vor. Aktuell wird über eine 4.870 Quadratmeter große Fläche auf dem „Wohnen am Campus“-Gelände verhandelt. Dort soll eine überwiegend dreigeschossige, straßenbegleitende Blockrandbebauung mit 60 bis 70 Wohnungen entstehen. Aber nicht nur in Treptow-Köpenick, auch am Rande des ehemaligen Flughafens Tempelhof würde das Duo gerne bauen.
Von Hanna Hund