Der Manager des unternehmensübergreifenden Gesundheitsnetzwerks Adlershof
Ralf Blank im Gespräch
Nicht Arzt, nicht Asket, aber gesund zu leben und andere auf diesem Weg zu unterstützen, ist sein Motto. Nicht nur deshalb ist Ralf Blank die Idealbesetzung als Projektleiter des Gesundheitsnetzwerks Adlershof, das im März mit einem Gesundheitstag an den Start ging. In dem deutschlandweit größten Modellprojekt wird Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) unternehmensübergreifend organisiert. Berufserfahrungen sammelte der jung gebliebene 50-Jährige im Management unterschiedlicher Unternehmen wie Krankenkassen. Seit 2011 ist er sein eigener Chef und als Unternehmensberater und Führungskräftecoach unterwegs. Erfahrung innerhalb großer Gesundheitsnetzwerke hat er bereits im Biotechpark Berlin-Buch gesammelt. Dort gibt es ein campusübergreifendes BGM-Netzwerk bereits seit fast drei Jahren. Die Struktur aus Forschungseinrichtungen und Unternehmern ist in Buch und Adlershof ähnlich, die Klientel ihm vertraut. Nur die Dimension sei in Adlershof eine andere Herausforderung, verrät er im Interview.
Gesundheitsnetzwerk Adlershof – was ist das?
Es geht um ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, das die WISTA-MANAGEMENT GMBH (WISTA) gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse für die über 1.000 Firmen und Institute der Wissenschaftsstadt Adlershof bereithält. Neben Präventions- und Sportangeboten gehören dazu auch Führungskräfteschulungen, Seminare und Workshops. Es sind Gruppen- sowie individuelle ganzheitliche und vernetzte Angebote, für die kein Eigenbetrag zu zahlen ist. Ziel ist es, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten dauerhaft und nachhaltig zu fördern und zu erhalten.
Wer sind die Zielgruppen?
Alle Beschäftigten des Standorts. Wir beginnen mit den Führungskräften, um das Bewusstsein rund um das Thema Gesundheit zu wecken. Fragen wie „Was heißt gesundheitsorientierter Führungsstil, welche Belastungen kann ich meinen Mitarbeitern zumuten oder woran erkenne ich, ob Mitarbeiter über-/unterfordert sind?“ werden diskutiert. Insgesamt setzen wir aber auf eine hohe Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Gesundheitsbotschafter sind gesucht.
Was ist ein Gesundheitsbotschafter?
Diejenigen, die innerhalb eines Unternehmens auf Gesundheitsthemen und -maßnahmen hinweisen, Mitarbeiter konkret ansprechen, den Bedarf vor Ort aufnehmen und ihn als Feedback an den Steuerungskreis des Adlershofer Gesundheitsnetzwerks weitergeben.
Woher kennen Sie Adlershof?
Ich bin Berliner, da kommt man an Adlershof nicht vorbei. Aus meiner Beratertätigkeit hatte ich bereits vorher Kontakt zu einigen Unternehmen des Technologieparks.
Wie kommen Sie zur Arbeit?
Ich nutze den öffentlichen Nahverkehr.
Wie halten Sie sich fit?
Ausreichend Schlaf, viele Wege zu Fuß gehen, Rad fahren, regelmäßig Sport treiben und den Tag mit einem selbst gemachten Smoothie beginnen.
Wie entspannen Sie?
Ich kann sehr gut abschalten. Zum Entspannen genügt es mir schon, an die frische Luft zu gehen oder bewusst zu atmen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Archäologe. Ich habe mich immer für die Pyramiden interessiert und finde es spannend, Dinge zu entdecken.
Was können Sie gar nicht?
Bungee Jumping ist nichts für mich, weil ich Höhenangst habe. Aber auf die Herausforderung Kletterwald werde ich mich sicher mal einlassen.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Die ist durch das kulturelle Angebot in Berlin gut ausgefüllt. Ich gehe gern ins Theater – von experimentellen bis klassischen Produktionen – und ins Kino. Dort schaue ich weniger Blockbuster, sondern eher Arthouse-Filme. Zuletzt habe ich „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ gesehen. Im Winter geht es zum Skifahren, im Sommer am liebsten zum Schwimmen ans Meer.
Das Interview führte Sylvia Nitschke für Adlershof Journal