Deutschlands beste Jungforscher(innen) in Ludwigshafen ausgezeichnet
Zwei Projekte des Berlin-Süd-Wettbewerbes wurden mit Sonderpreisen ausgezeichnet
Die Siegerinnen und Sieger des 50. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht stehen fest. Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler wurden heute in Anwesenheit von Bundespräsident Joachim Gauck, Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und des Vorstandsvorsitzenden der BASF SE Dr. Kurt Bock im BASF Feierabendhaus in Ludwigshafen ausgezeichnet. Die jungen MINT-Talente überzeugten mit herausragenden Leistungen. Das diesjährige Jubiläumsfinale wurde gemeinsam ausgerichtet von der BASF SE als Bundespatenunternehmen und der Stiftung Jugend forscht e. V.
Lukas Stockner (18) aus Bayern gewann den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit. Der Jungforscher entwickelte ein computerbasiertes Verfahren, mit dem sich fotorealistische Bilder von Lichtbrechungen erstellen lassen, die etwa von gefüllten Gläsern oder transparenten Edelsteinen erzeugt werden. Den Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit erhielten Florentine Mostaghimi-Gomi (18) und Ole Keim (17) aus Hamburg. Anhand der versteinerten Überreste eines von ihnen gefundenen Zwergflusspferdes zeigten sie, dass die Insel Zypern möglicherweise schon in der Zeit des Mittleren Miozäns von Säugetieren besiedelt wurde.
Jakob Dichgans (17), Daniel Riesterer (18) und Lumen Haendler (18) aus Baden-Württemberg wurden mit dem Preis der Bundesministerin für Bildung und Forschung für die beste interdisziplinäre Arbeit ausgezeichnet. Die drei bauten eine neuartige Anlage, mit der sich klimaschädliches Kohlendioxid in einem laufenden Prozess in Methan umwandeln lässt, das als Energiespeicher dient. Den Bundessieg im Fach Arbeitswelt errangen Myrijam Stoetzer (14) und Paul Foltin (15) aus Nordrhein-Westfalen. Die Jungforscher konstruierten einen speziellen Rollstuhl, der ausschließlich durch die Bewegung der Augen gesteuert wird.
Mara Lauer (18) aus Rheinland-Pfalz überzeugte die Jury im Fachgebiet Biologie. Sie wies nach, dass sich die Lernleistung von Eseln und Maultieren durch die Beobachtung des Trainings von Artgenossen und durch Belohnung erkennbar erhöht. Im Fachgebiet Chemie siegte Maximilian Albers (17) aus Rheinland-Pfalz. Der Jungforscher ging der Frage nach, wie sich überschüssige Wärme aus Solaranlagen mittels sogenannter Phasenwechselmaterialien chemisch speichern lässt.
Mit einer aufwendigen, selbst programmierten Computersoftware zur Simulation der Bahndaten extrasolarer Planetensysteme waren Patricia Asemann (16) und Robin Heinemann (16) aus Hessen im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaft erfolgreich. Den Bundessieg im Fachgebiet Mathematik/Informatik errang Nils Waßmuth (19) aus Nordrhein-Westfalen. Er befasste sich mit sogenannten Sedenionen und untersuchte die Nullteiler dieser äußerst abstrakten Gebilde mit 16 Dimensionen.
Anselm von Wangenheim aus Hessen zeigte, dass es möglich ist, ein Monopod – einen einbeinigen Roboter – zu konstruieren, der durch geschicktes Anpassen der Rotationsgeschwindigkeit eines Schwungrades vor dem Umfallen bewahrt wird. Der 18-Jährige siegte im Fachgebiet Physik. Den Bundessieg in Technik erhielt Paul Kutzer (18) aus Bayern. Er baute einen vollautomatischen Roboter, der Sudoku-Rätsel blitzschnell lösen und die Ziffern präzise in die leeren Felder schreiben kann.
Sonderpreise für Berlin-Süd-Wettbewerb Gewinner
ARBEITSWELT: Preis für Sicherheit in Chemie und Werkstofftechnik (500 €), Adolf-Martens-Fonds e. V. für Tino Jacobi (19), Lise-Meitner-Schule Berlin, Schülerforschungszentrum Berlin
GESUND DRUCKEN
3-D-Drucker: Gefährdung der Gesundheit durch das Drucken in der dritten Dimension!? 3-D-Drucker werden sowohl im professionellen als auch im privaten Kontext immer beliebter. Tino Jacobi wollte wissen, wie hoch die Feinstaubbelastung ist, die von diesen Druckern ausgeht. Dafür baute er selbst einen 3-D-Drucker und testete gängige Druckmaterialien. In seinen Untersuchungen stellte er bei allen zehn von ihm getesteten Materialen eine Feinstaubbelastung fest. Die Ergebnisse klassifizierte er in einer Skala von leicht bis sehr bedenklich. Da die Feinstaubbelastung eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, empfiehlt er häufiges Lüften oder den Bau von geschlossenen Druckergehäusen.
CHEMIE: Preis für Umwelttechnik (1.000 €), Deutsche Bundesstiftung Umwelt für Amandus Krause (17), Emmy-Noether-Gymnasium, Berlin, Benedikt Alt-Epping (15), Bovenden, Theodor-Heuss-Gymnasium, Göttingen, Lara Sophie Grabitz (17), Gymnasium Hammonense, Hamm, MEET – Münster Elektrochemical Energy Technology
POWER FÜRS ELEKTROAUTO
Die Dual-Graphit-Batterie – eine sichere und grüne Alternative zur Lithium-Ionen-Batterie? Lithium-Ionen-Batterien in Elektroautos sind groß, schwer und aufgrund mancher Inhaltsstoffe auch umweltschädlich. Amandus Krause, Benedikt Alt-Epping und Lara Sophie Grabitz wollten wissen, ob es bessere und umweltfreundlichere Alternativen gibt. In ihren Experimenten verglichen sie selbst gebaute Lithium-Ionen-, Dual-Graphit- und Nickel-Cadmium-Akkus in ferngesteuerten Modellautos. Sowohl bei Reichweite als auch bei Spannung und spezifischer Kapazität schnitt die Lithium-Ionen-Batterie eindeutig am besten ab. Dennoch glauben die Jungforscher, dass sich Weiterentwicklungen des Dual-Graphit-Akkus – insbesondere der Version mit drei Kohleelektroden – lohnen, da eine solche Batterie besonders kostengünstig und umweltverträglich wäre.
Kontakt
Dr. Daniel Giese, Stiftung Jugend forscht e. V.
Holger Kapp, BASF SE
Tel.: +49 621 60-91904
E-Mail: presse(at)jugend-forscht.de
PeggyMory
WISTA-MANAGEMENT GMBH
Patenbeauftragte „Jugend forscht“
Tel.: +49 30 6392 2213
Fax: +49 30 6392 2236
E-Mail: mory(at)wista.de
www.adlershof.de/jugend-forscht/