Die Facettenreiche
Physikerin mit vielen Talenten
Sandra Haufe konnte sich vorstellen, die unterschiedlichsten Fächer zu studieren: Medizin, ein Lehramt oder auch Psychologie. Gelandet ist sie schließlich bei der Physik, der „Königin der Naturwissenschaften“, wie sie selbst sagt. Mittlerweile schreibt die junge Frau im 7. Semester an der Humboldt-Universität zu Berlin ihre Bachelorarbeit im Bereich der Plasmaphysik und hat ihre Entscheidung bislang alles andere als bereut. Vergils „Glücklich ist, wer den Dingen auf den Grund gehen konnte“ scheint in ihrem Fall zuzutreffen.
Sandra Haufe fand es schon in der Schulzeit spannend zu erfahren, wie beispielsweise eine Thermoskanne funktioniert. Ihr Lehrer motivierte sie, in einer Physik-Arbeitsgemeinschaft mitzuarbeiten, unternahm mit den Schülern fachbezogene Ausflüge und nährte so ihr Interesse bis zum Abitur. Heute teilt die Studentin ihre Begeisterung über physikalische Zusammenhänge auch als sogenannter Sofatutor in selbst gedrehten Nachhilfe-Lernvideos, in denen sie die Gezeiten, Reibungsarbeit oder den Luftdruck erklärt.
Die erste Station ihrer beruflichen Reise hätte dennoch in jede Richtung gehen können, sagt Haufe. Sie ist ebenso an Sprachen interessiert; besuchte ein Französisch-Gymnasium, lernte an der Volkshochschule Spanisch und in Vorbereitung für ein Studiensemester in Warschau Polnisch. Wichtig sei ihr, etwas gefunden zu haben, was Freude mache. Das sei auch Priorität bei ihrer späteren Berufswahl. Aktuell bekomme sie durch die Vorbereitung der Abschlussarbeit am Institut für Kristallzüchtung erste Einblicke in den Arbeitsalltag eines Physikers. Aber auch der Lehrerberuf sei noch nicht vom Tisch.
Beim Vizepräsidenten für Forschung der Humboldt-Universität ist Sandra Haufe studentische Mitarbeiterin für Adlershof. Dieser Job habe sie mit dem Technologiepark verwurzelt, den sie seit ihrer Teilnahme an einem Mathematik-Workshop im MINT-Camp als Schülerin kenne. Neben der Büroorganisation und der Vorbereitung von Veranstaltungen erkundete sie auch die Straßenbahnlinien im und um den Technologiepark und testete und dokumentierte die Angebote für Studierende in ihren Erfahrungsberichten.
Seit dem ersten Semester engagiert sich Sandra Haufe aktiv in der Physik-Fachschaftsinitiative, hilft hier den Erstsemestern beim Ankommen im Unialltag und arbeitet im Mentorenprogramm mit. Und sogar zum Klavierspielen und für Frisbee Ultimate, einem Mannschaftssport, der mit einer Kunststoffwurfscheibe gespielt wird, findet die fröhliche, vielseitige Studentin noch Zeit.
Von Peggy Mory für Adlershof Journal