Die Jubiläumswette: Fliegendes Humboldt-Transparent zur Wissenschaftsnacht
Während der „Langen Nacht der Wissenschaften“ wollen Physiker ein riesiges Transparent mit der Hilfe von Ballons aufsteigen lassen – als Geburtstagsgruß für die Humboldt-Universität.
Wie bei der Fernsehshow „Wetten, dass ...?“ wird es in diesem Jahr bei der „Langen Nacht der Wissenschaften“ in Adlershof zugehen. Bei einem der spektakulärsten Experimente können die Besucher mit den Physikern der Humboldt-Universität wetten: Schaffen es die Wissenschaftler, mithilfe heliumgefüllter Ballons ein riesiges Transparent zum Fliegen zu bringen? Wer errät, wie viele Ballons für den Flug gebraucht werden, kann einen der Preise einheimsen. Als Hauptgewinn lobt die WISTA-MANAGEMENT GMBH passend dazu einen Rundflug über Berlin aus.
Adlershof und Mitte rücken zusammen
Das Transparent ist ein besonderes: „Humboldt 200 Jahre“ lautet die Aufschrift. Es ist ein stadtweit sichtbarer Beitrag zum großen Jubiläumsjahr der ältesten Berliner Universität. Am HU-Hauptgebäude in Mitte soll zeitgleich ein identisches Banner in die Luft steigen. „Die beiden Standorte werden so symbolisch miteinander verbunden“, sagt Physikdidaktik-Professor Lutz-Helmut Schön, der sich das Projekt ausgedacht hat. Bei idealen Wetterbedingungen sehe man sogar in Adlershof das Jubiläumstransparent aus Mitte am Himmel. Aber auch auf Bildschirmen kann verfolgt werden, wie hoch das Plakat am anderen Campus steht dank der Webcams an den Transparenten.
Hier geht keinem die Puste aus
Mitmachen und mitstaunen: So lautet das Motto der Experimente in der klügsten Nacht des Jahres. Bereits zum zehnten Mal führen 70 Einrichtungen in Berlin und Brandenburg vor, woran sie forschen. An zehn Stellen auf dem Campus Adlershof gibt es Gelegenheit, sich frühzeitig seinen Luftballon mit Helium auffüllen zu lassen, den man auf dem Stadtplatz dann eigenhändig an das Transparent knüpfen kann. Die HU-Physiker zählen mit, beim wievielten Ballon sich das Transparent in die Lüfte erhebt. Nur heftiger Regen werde das Vorhaben ernsthaft behindern können, weil die Ballons dann zu viel wiegen, sagt Schön: „Aber bisher hat es bei der Langen Nacht noch nie richtig geregnet“, ist er zuversichtlich.
Ursprünglich wollten die Physiker als Geschenk für ihre Uni ein Hologramm generieren – das habe sich aber als „zu kompliziert“ herausgestellt. Aber auch das von heliumgefüllten Ballons getragene Transparent stehe für die Stärken Adlershofs. So wird Helium als Kühlmittel bei unzähligen Experimenten der Naturwissenschaftler verwendet. Und die Webcams am Banner symbolisieren den Hightech-Standort.
Löwenzahn-Show auf der Hauptbühne
Adlershof gehört traditionell zu den besonders beliebten Standorten der Wissenschaftsnacht. Institute wie das Helmholtz-Zentrum Berlin mit dem Elektronenspeicherring BESSY oder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ziehen Besucher scharenweise an. Ein Höhepunkt in diesem Jahr für die jungen Zuschauer werden gut halbstündige Auftritte von Figuren der „Löwenzahn“-Show des ZDF auf der Hauptbühne sein.
Und wie lange wird das HU-Jubiläumstransparent am Himmel zu sehen sein? Theoretisch könnten die Ballons wieder von alleine sinken, wenn das Helium aus ihnen entwichen ist. Gegen ein Uhr nachts wollen die Physiker es aber eigenhändig vom Himmel holen.
von Tilmann Warnecke
Links:
www.adlershof.de/lndw
www.langenachtderwissenschaften.de