Die nächste Generation
Schneller als gedacht ist Christian Scholz zum Chefsessel gekommen. Das Unternehmen, die LTB Lasertechnik Berlin GmbH, ist führend auf dem Gebiet der kurzpulsigen Laser für die medizinische Analytik, laserbasierter Messsysteme und hochauflösender Spektrometer. Auf Initiative seines Vaters wurde es 1990 gegründet. Sören Schmahl betrachtet sich eigentlich nicht als zweite Generation. Mit dem Institut für Facility Management startete er gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang in die Selbständigkeit.
Bis 2008 hatte die LTB fünf Gesellschafter. Als ab Mitte 2007 vier Geschäftsanteile zum Verkauf standen, wollten Vater und Sohn nicht zulassen, dass das Unternehmen an fremde Investoren fällt. Kurz entschlossen übernahm der Junior die Verantwortung. Christian Scholz führte die Verkaufsverhandlungen über viele Klippen hinweg zum Erfolg. Seit Mitte des vergangenen Jahres ist LTB nun in Familienbesitz, Vater und Sohn halten je 50 Prozent der Anteile. Christian Scholz verantwortet als Geschäftsführer das operative Geschäft.
„Natürlich hat mein Vater schon vorher immer signalisiert, dass er es schön fände, wenn ich in seine Fußstapfen treten würde, jedoch immer ohne Druck“, erklärt der junge Scholz. Die Situation im Sommer 2008 hat die Prozesse unerwartet beschleunigt.
„Verantwortlich sein ist nicht immer leicht, nicht immer schön“, sagt Scholz. Aber das sei das Zahnen seiner Kinder auch nicht gewesen. Durchgestanden ist beides. Christian Scholz kennt das Unternehmen wie die sprichwörtliche Westentasche, hat jeden Bereich während Praktika und als Werkstudent kennen gelernt. Hat seine Diplomarbeit auf dem Gebiet der technischen Physik hier geschrieben und ist seit 1996 bei LTB fest angestellt.
Der Vater, der promovierte Physiker Matthias Scholz, war Initiator der LTB Unternehmensgründung und dessen langjähriger geschäftsführender Gesellschafter und freut sich, dass Sohn Christian sein Lebenswerk weiterführt.
Sören Schmahl betrachtet sich eigentlich nicht als Nachfolger. Das Institut für Facility Management hat er schließlich gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang bereits 1994 gegründet. Es ist spezialisiert auf computergestütztes Facility Management und arbeitet für Liegenschaftsämter oder die Charité-Kliniken in Berlin. Damals studierte Schmahl noch Informatik, eröffnete anschließend ein Computergeschäft und lieferte Hard- und Software an die Firma des Vaters.
Als die Computertechnik Mitte der 1990er Jahre gerade auf dem Gebiet der Datenbanktechnik einen gewaltigen Sprung macht, haben beide die Idee, Facility Management, damals noch kein Begriff in Deutschland, computerunterstützt anzubieten. Sören Schmahl wird immer stärker in die Firma involviert. Warum es klappt: „Die Harmonie kommt aus der Arbeitsteilung“, sagt Schmahl junior. Natürlich rauche es auch hin und wieder, denn oft bewerte man Situationen unterschiedlich. Ihre Meinungen bilden Vater und Sohn aber „kumulativ“.
Das Geschäft, sagt Sören Schmahl, übernimmt er in homöopatischen Dosen. Viele Termine nehmen Vater und Sohn gemeinsam wahr, er profitiere davon. Vater Wolfgang pflichtet bei: Auch wenn er sich nicht aus seiner Verantwortung schleichen wolle, „ich klebe nicht an meinem Stuhl.“ Die Zukunft, fügt er hinzu: „die hat der Sohn zu organisieren.“