Dr. Thorsten Kamps
Der HZB-Mitarbeiter bei BESSY forscht an der Erzeugung und Diagnose von Elektronenstrahlen mit hoher Brillanz und hohem mittlerem Strom
Teilchenbeschleuniger spielen eine herausragende Rolle in der wissenschaftlichen Karriere von Thorsten Kamps. Geboren 1970, studierte er Physik an der Technischen Universität Dortmund mit Schwerpunkt Hochenergiephysik mit einer Diplomarbeit an der Beschleunigeranlage DELTA. Die Aussicht war zu verlockend, in einer Gruppe von motivierten und begeisterungsfähigen Menschen den Aufbau einer großen und komplexen Beschleunigeranlage zu Erfolg zu führen. Thorsten Kamps' Thema war die Begleitung der Inbetriebnahme des Booster Synchrotrons von DELTA mit elektronenstrahl-optischen Messungen.
Seine Doktorarbeit fertigte er bei DESY und an der Humboldt-Universität zu Berlin an. Während der spannenden Zeit in der TTF-Kollaboration konnte er den Start und das erste Lasen des Freie Elektronen Lasers TTF-FEL miterleben, für den er einen neuartigen Typ Strahllagemonitor entwickelte. Durch Überwachung des Überlapps zwischen Elektronen- und Photonenstrahl wird der FEL-Prozess optimiert. Prototypen des Monitors wurden am CERN getestet.
Als PostDoc an der Royal Holloway Universität in London entwickelte er für den International Linear Collider (ILC) einen Strahlquerschnittsmonitor mit sub-Mikrometer Auflösung. Mit Unterstützung durch sein junges Team aus Wissenschaftlern von SLAC, CERN und DESY hat er ein Prototypexperiment am Speicherring PETRA aufgebaut.
Nach drei Jahren wieder zurück in Berlin arbeitete Thorsten Kamps an der Designstudie für den BESSY FEL mit. In diesem Projekt war er für die Auslegung der Strahldiagnose und des Kollimationssystems verantwortlich. Für die SRF-Injektor-Kollaboration hat er kürzlich eine Diagnosebeamline konzipiert, gebaut und in Betrieb genommen. Die Beamline läuft seit einem Jahr im Standardbetrieb am Forschungszentrum Dresden und liefert aussagekräftige Daten.
Seine aktuellen Aufgaben:
Zur Zeit widmet sich Thorsten Kamps der Erzeugung und Diagnose von Elektronenstrahlen mit hoher Brillanz und hohem mittlerem Strom. Solche Elektronenstrahlen benötigt die zukünftige, auf dem Energy-Recover Linac Prinzip basierende Lichtquelle am Helmholtz-Zentrum Berlin.
Derzeit wird am HZB eine neuartige Elektronenquelle aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine supraleitende Hochfrequenz-Photoelektronenkanone, die in ihrer Art in der Welt einzigartig ist. Besonders faszinierend an dieser Aufgabe ist die Vielseitigkeit der Arbeitsgebiete, die sich durch die Physik der Elektronenquellen erschließt. So sind Kenntnisse in Laserphysik, Photo-Emission, Vakuum- und HF-Technik und natürlich Elektronenstrahldynamik erforderlich, um das beträchtliche Potential von Photoelektronen-Injektoren auszuschöpfen.
Kontakt: Dr. Thorsten Kamps, E-Mail, Tel.: +49 30 / 6392-5157, www.helmholtz-berlin.de