Ein Hauch Sizilien in Adlershof
Der deutsch-italienische Foodtruck mit Gourmet-Sandwiches und Burgern
Einst trafen sich in einem österreichischen Restaurant ein sizilianischer und ein deutscher Koch. Gemeinsam gründeten sie „FOOD – Taste of the world on the road“, einen Foodtruck mit Gourmet-Sandwiches – seit sechs Jahren eine feste Instanz in Adlershof.
Sie heißen „Dirty Bomb“, „Goldfever“ und „The Italian Job“ und sind belegt mit Fenchelsalami, Aubergine oder Büffelricotta – um nur einige wenige Sandwiches, Burger und Zutaten aus dem Angebot von FOOD aufzuzählen. „Die Namen haben wir uns alle selbst ausgedacht“, erzählen Gabriele Paoletti, auch Gabri genannt, und Benjamin Wolff, kurz Ben. Sie sind nicht nur Inhaber, Chefköche und Gründer von FOOD an der Ecke Justus-von-Liebig-Straße/Volmerstraße, sondern auch Freunde. „Das ist manchmal schwierig, aber meistens auch richtig praktisch. Wenn einer von uns mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, dann sehen wir uns das direkt an“, sagt Paoletti.
Beide hatten schon früh einen Bezug zu guter Küche: Paoletti, der Sizilianer, half bereits mit 13 Jahren das erste Mal in einem Café aus. Wolff, der in Berlin geboren wurde, sagt: „Meine Eltern sind mit mir als Kind viel in Sternerestaurants essen gegangen.“ Auch zu Hause wurde bei beiden viel und gut gekocht.
Über Rom und die Liebe gelangte Paoletti nach Berlin und wollte hier nicht nur eine neue Sprache lernen, sondern überhaupt „etwas Neues“ anfangen. „Ich war voller Tatendrang und jugendlichem Enthusiasmus“, berichtet er von seinen ersten Jahren in der Stadt. Wolff arbeitete da als Zivildienstleistender in der Küche eines Krankenhauses und liebäugelte mit einer Ausbildung zum Koch. Diese absolvierte er in einer Sterneküche, bevor es ihn zum Betriebswirtschaftslehre-Studium nach Cottbus verschlug. Zurück in Berlin jobbte er in einem österreichischen Restaurant und traf hier auf Paoletti, der sagt: „Ich wollte schon immer etwas Eigenes machen, auch damals in Sizilien schon, aber nie mit jemandem zusammen.“
Aber wie so oft im Leben, kam alles anders. Beim gemeinsamen Feierabendbier stellten die Jungköche fest, dass sie die gleichen Vorstellungen hatten, was qualitativ hochwertige Küche bedeutet, und beschlossen, sich zusammenzutun. „Mit Gabri startete ich eine soziale Revolution“, berichtet Wolff lachend. Die beiden wollten sich nicht nur für gute Qualität bei Lebensmitteln einsetzen und um faire Löhne kämpfen, sondern auch um angemessene Arbeitszeiten. „Das stieß nicht überall auf Gegenliebe. Und so beschlossen wir unser ‚eigenes Ding‘ zu machen.“
Schon in Italien hatte Paoletti die Idee, Gourmet-Sandwiches anzubieten: hochwertige Zutaten simpel verpackt und für jeden zugänglich. Bevor es beide aber nach Adlershof verschlug, nahmen sie noch einige Umwege über die Event- und Messebranche: „Wir sind mit unserem Truck auf Tour gewesen, immer unterwegs und immer woanders.“ Die Nachfrage wuchs und die Leute kamen immer wieder. „Wer einmal bei uns gegessen hatte, wollte nie wieder woanders hin.“
Eine Stammkundschaft wollte gefunden werden und so machten sie sich auf die Suche nach einem passenden Standort. Gemeinsam fuhren Paoletti und Wolff durch die Stadt und landeten schließlich im Technologiepark Adlershof. Seit knapp sechs Jahren steht ihr Foodtruck nun schon hier: „Wir haben über 20 Sandwiches und die Burger im Lunchangebot. Auf der Wochenkarte gibt es zwei oder drei Gerichte on top“, beschreiben sie die Karte und ergänzen, „Qualität ist uns bei allem sehr wichtig. Wir bereiten alles direkt vor Ort frisch zu.“
An den Wochentagen ist der FOOD-Truck von 11.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. Und da heißt es schnell sein, denn die beiden halten gar nichts davon, Lebensmittel zu verschwenden. Wenn die Porchetta aufgegessen ist, dann ist sie aufgegessen.
Helen Arnold für Adlershof Journal