Ein Haus für die Macher der Energiewende
Das neue Zentrum für Photovoltaik in Adlershof mit attraktiven Konditionen für Firmen
Die Wissenschafts- und Technologiestadt im Südosten Berlins bleibt auf sonnigem Kurs. Der Ausbau zum Schwerpunkt für Photovoltaik und Erneuerbare Energien geht trotz der jüngsten Krise der Solarindustrie ungebrochen weiter. Anfang 2013 ist der Neubau des Zentrums für Photovoltaik und Erneuerbare Energien (ZPV) bezugsfertig.
Derzeit sind im „Silicon Valley Berlins“ etwa 20 Firmen auf dem Gebiet von Photovoltaik und Solarenergie tätig. Herausragende Einrichtungen sind das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) oder das Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin (PVcomB). Neue Unternehmen werden gegründet oder ziehen her, um von den Synergien aus innovativer Technologie, Spitzenforschung und Wirtschaftsförderung zu profitieren. So ist weiterer Platzbedarf auf dem Gelände absehbar. Der Neubau kommt zur also zur rechten Zeit.
Zwar wirft die gegenwärtige Krise der Solarbranche, hervorgerufen durch Überproduktion, Preisverfall für Module und gekürzte staatlichen Förderung, manche Schatten auf die Adlershofer Bilanz. Vorzeigefirmen wie Solon oder Soltecture müssen sich nach der Insolvenz wieder neu aufstellen. Doch die Adlershofer sind zuversichtlich, dass sie mit der Vielfalt ihrer Technologien und der Innovationskraft ihrer Mitarbeiter auch diese Einbrüche in der Photovoltaik mehr als ausgleichen können, zumal dieses Technologiefeld sich nicht nur auf die Herstellung von Solarzellen beschränkt.
Fokus auf Energiespeicher und Elektromobilität
So wird für die Belegung des ZPV mit verbreitertem Spektrum geworben, schließlich ist das Technologiezentrum auch auf Firmen im Umfeld des Cleantech-Bereichs zugeschnitten. Deshalb werden auch Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien angesprochen. „Ich denke speziell auch an die Erweiterung auf Speichertechnologien“, sagt Dr. Bernd Ludwig von der WISTA-MANAGEMENT GMBH , der Betreibergesellschaft des Technologieparks.
Nicht zuletzt die Diskussion um die Realisierung der Energiewende hat deutlich gemacht, dass neuartige Stromnetze notwendig sind. „Smart Grids“, die so flexibel und intelligent sind, dass sie Strom aus verschiedenen Quellen aufnehmen können und eine zuverlässige Versorgung der Abnehmer gewährleisten. Das erfordert nicht nur intelligente Mess- und Informationstechnologien sondern auch zuverlässige Energiespeicher.
Unternehmen, die sich damit befassen, sind im Zentrum für Photovoltaik als Mieter willkommen, sagt Ludwig, Leiter des ZPV sowie des Zentrums für Photonik und optische Technologien (ZPO). Das Spektrum reicht von der Software-Entwicklung über den Entwurf von Produktionsanlagen und Herstellung von Ingots bis zu neuartigen Konzepten für Energiespeicher oder Photovoltaik pur. Auch das Thema Elektromobilität kann dort bearbeitet werden, etwa bei der Entwicklung von Batterien oder von Brennstoffzellen für die mobile Energieerzeugung. Hier dürfte sich im Rahmen des Programms „Schaufenster Elektromobilität“ einiges bewegen. Innerhalb von drei Jahren stellt das Bundesministerium für Forschung und Bildung Mittel in Höhe von bis zu 180 Millionen Euro zur Verfügung, und Berlin-Brandenburg zählt zu den vier Förderregionen. Welche einzelnen Projekte davon profitieren und welche Firmen in der Region mitarbeiten, ist noch nicht entschieden.
Neubau zur flexiblen Nutzung
Das Photovoltaik-Zentrum jedenfalls wird nach nur knapp 18-monatiger Bauzeit zum Jahresbeginn 2013 pünktlich fertig sein, da ist sich Zentrumsmanager Ludwig sicher. Finanziert wird das 33 Millionen Euro teure Vorhaben zu 90 Prozent durch das Land Berlin im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) sowie durch Gelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Insgesamt 8000 Quadratmeter an Produktions-, Labor- und Büroflächen stehen im architektonisch anspruchsvollen und dank seiner großen Glasfassade lichten Bau zur Verfügung. Ein großer Vorteil des mit „Anlagetechnik vom Feinsten“ – so Ludwig - ausgerüsteten Gebäudes ist die flexible Bauweise. Der 2000 Quadratmeter große Hallenbereich lässt sich nicht nur aufteilen, sondern auch in der Höhe erweitern. Das kann bei Pilotproduktionen durchaus sinnvoll sein. „Wir haben es statisch berücksichtigt, dass man die Hallendecke aufmachen und den darüber liegenden Luftraum dazu nehmen kann“, sagt Ludwig. Auch die Trockenbauwände zwischen den einzelnen Laborräumen lassen sich entfernen, so dass auf Einzelwünsche eingehen kann.
Blickfang des Gebäudes ist das Foyer, an das sich die Kantine anschließt. Dahinter befinden sich die Werkstätten. In den oberen Stockwerken liegen Labore und Büros sowie Besprechungsräume. Die chemischen Labore sind bereits mit Luftabzugssystemen oder Wasser- und Druckluftzuführungen bestückt. Wer physikalisch forscht, will in der Regel seine Einrichtung selbst bestimmen. Bequemerweise versorgt ein ebenerdiges Lager die Mieter mit den benötigten Gasen. Daneben liefert eine Ladestation den Strom für Elektroautos, E-Scooter oder Pedelecs.
Soweit möglich ist alles nach dem Prinzip „Plug and Play“ ausgelegt. Mieter sollen möglichst geringe Investitionen tätigen müssen und sofort nach dem Einzug loslegen können. So können sich die Firmen ihren Kernaufgaben, nämlich Forschung und Entwicklung sowie Pilotproduktionen, widmen. Ein weiterer Anreiz dürften die attraktiven Mieten sein, die zwischen 7,20 und 9,70 Euro pro Quadratmeter liegen.
Erste Mieter klopfen an
So ist es kein Wunder, dass bereits elf Firmen Interesse angemeldet haben, die etwa ein Viertel der Fläche belegen würden. Manager Ludwig ist zuversichtlich, dass bald weitere Mieter dazukommen. Sein Team rührt die Trommel auch auf nationalen und internationalen Messen. Dabei schlägt die Nähe zum neuen Flughafen Berlin-International positiv zu Buche, wenn auch die Eröffnung noch ein wenig auf sich warten lässt. Das größte Pfund aber ist die deutschlandweit einmalige Technologie- und Wissenschaftslandschaft Adlershof mit ihrer kreativen Mischung aus Unternehmen, Spitzen-Forschungsinstituten und großartigen Analyseeinrichtungen wie dem Elektronenspeicherring Bessy mit seiner Synchrotronstrahlung. Nicht umsonst hat sich Adlershof innerhalb kürzester Zeit zum Silicon Valley Berlins entwickelt. Dieser Ruf wird durch das neue Zentrum für Photovoltaik (ZPV) weiter gefestigt.
Kontakt
Dr. Bernd Ludwig
Leiter Zentrum ZPO / ZPV
WISTA-MANAGEMENT GMBH
Rudower Chaussee 17, 12489 Berlin
Tel: 030 / 6392-2252
Fax: 030 / 6392-2235
Email: b.ludwig(at)wista.de
Sandra Chabrier
Bereich Technologiezentren WISTA-MANAGEMENT GMBH
Rudower Chaussee 17, 12489 Berlin
Tel: 030 / 6392-2209
Fax: 030 / 6392-2235
Email: chabrier(at)wista.de