Ein lebendiger Ort der Begegnung
Eine ganze Regalfront mit Ordnern trägt die Aufschrift ZMM. Die drei Buchstaben stehen für Zentrum für Mikrosystemtechnik und Materialien. Im Sommer 2009 wurde der Grundstein gelegt. Mehr als 30 Millionen Euro investieren die Europäische Union, der Bund, das Land Berlin und als Bauherr die WISTA-MANAGEMENT GMBH in Adlershof in das neue Zentrum. Es soll als eines der ersten Laborgebäude Deutschlands ein Siegel für seine nachhaltige ökologische Bauweise erhalten.
„Bislang“, sagt Jörg Israel, Leiter des Technologiezentrums und Projektleiter für den Neubau, „gab es dieses Siegel nur für Bürogebäude. Wir haben den Architekten die Aufgabe gestellt, für unser Zentrum ebenfalls eine nachhaltige Lösung im Hinblick auf Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte zu finden.“
Mit dem Neubau zwischen Max-Planck- und Justus-von-Liebig-Straße soll das Angebot für Unternehmen der Zukunftsbranche Mikrosystemtechnik erweitert werden. Damit entsteht auf dem durch beide Straßen begrenzten Grundstück und die einbezogene Grünfläche davor ein fast eigenständiger Campus, dessen kammartige Struktur Offenheit suggeriert. Die bänderartige Fassade verbindet vier einzelne Gebäudetrakte und eine gläserne Halle – ein lebendiger Ort der Begegnung. Materialien wie Sichtbeton und Naturstein, Fassadenpanele aus langgestreckten Metallkassetten in unterschiedlichen Farben sowie eloxiertem Aluminium betonen die klare technische Struktur des vierstöckigen Gebäudes. Der Außenraum – die „Wildnis“ mit ihrem waldartigen Baumbestand direkt vor der Halle – kontrastiert effektvoll diese Klarheit. Dem Aspekt der Nachhaltigkeit trug der Entwurf des Berliner Architekturbüros Bussmann und Haberer besonders durch die Nutzung von Erdwärme, Dachbegrünung und Photovoltaik Rechnung.
„Ausschlaggebend waren auch Kriterien wie Flexibilität bei der Gestaltung der Mietflächen und deren technischer Ausstattung sowie kommunikative Zonen“, erklärt Jörg Israel. Im Zentrum wird es auf insgesamt 11.500 Quadratmetern Physik- und Chemielabore, Büroeinheiten, ein Gefahrstofflager, einen Werkstattbereich sowie Reinräume geben, die in Ausstattung und Versorgung nach Mieterwunsch gestaltet werden können.
Israel hat vor allem mittelständische Unternehmen im Blick. Auf der diesjährigen Hannover Messe wurde das Projekt erstmals vorgestellt, Ende kommenden Jahres wird das neue Zentrum in Betrieb genommen, kurz darauf sollen die ersten Mieter einziehen.