Eine schlaue Ergänzung zum Technologiepark
Das neue Gewerbegebiet am Segelfliegerdamm
Das Gelände des ehemaligen VEB Medizinische Geräte Berlin am Segelfliegerdamm bot lange einen traurigen Anblick. Das Areal ist nun ein Beispiel dafür, wie aus einer teilweise kontaminierten Industriebrache ein modernes Gewerbegebiet werden kann, das sich ideal in den Wissenschaftsstandort einfügt.
Adlershof ist die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. „Die Betonung liegt auf Stadt“, bemerkt Ute Hübener, Vertriebsleiterin der Adlershof Projekt GmbH. Einkaufsmöglichkeiten, Kitas, Parks und ein weiteres Wohnquartier machen die Hightech-Zelle im Südosten Berlins bereits urban. Bald wird es auch einen Ort für kleine Unternehmen, Handwerker und Dienstleister geben, die sich in dem neu erschlossenen Gewerbegebiet am Segelfliegerdamm ansiedeln werden. „Kleingewerbe gehört nun mal zu einer pulsierenden Stadt“, sagt Hübener.
Hohe Nachfrage
Die Nachfrage nach den Grundstücken, die zwischen 600 Quadratmeter und 5.000 Quadratmeter groß sind, ist schon jetzt hoch, obwohl auf den meisten Flächen erst ab Ende 2014 die Baufahrzeuge anrollen können. Zu den Anwärtern zählen Unternehmen für Blechbearbeitung, Trockenbau, Parkettherstellung, eine Tischlerei und Ingenieurbüros. Diese Firmen sind schon jetzt mit anderen Unternehmen am Standort verbandelt und dürfen gute Synergien erwarten.
Was so logisch klingt, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn auf dem 40.000 Quadratmeter großen Areal residierte der einst stolze Volkseigene Betrieb für medizinischen Gerätebau. Der Betrieb verpasste einen guten Start in die Marktwirtschaft und meldete 1997 schließlich Insolvenz an. Es siedelten sich kleine Firmen an. Investiert wurde hier nicht mehr – Baracken bröckelten und unter allem schlummerte kontaminiertes Grundwasser. Kein guter Ort für florierende Firmen und eine Bedrohung für die Trinkwasserversorgung.
Ein Brocken Arbeit
Schließlich übernahm die Adlershof Projekt GmbH für das Land Berlin 2010 das Areal, das keineswegs für moderne Ansiedelungen bereit war. Mit anderen Worten: Es stand ein Brocken Arbeit an. Projektmanager Uwe Klotz berichtet von einer „wilden“ Medienerschließung, maroden Wasserleitungen, baufälligen Massivbauten und Anliegern, die um ihre niedrigen Mieten fürchteten. Aber allein schon, um Boden und Grundwasser zu dekontaminieren, musste das Gebiet kräftig beräumt werden. „Davon profitieren alle“, sagt Klotz. Aber nicht nur vom sauberen Wasser, sondern auch davon, dass das Gebiet entlang des Segelfliegerdamms aufgewertet werden wird und, wie Hübener anmerkt, „eine schlaue Ergänzung zum Technologiepark“ darstellt. Möglich wurde das besonders durch Fördermittel aus den Ressorts der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Eine Investition, die sich für Adlershof auszahlt.
Von Chris Löwer für Adlershof Special