Im Auftrag des Kunden
Die Arbeit als Dienstleister stellt forschungsorientierte Unternehmen in Adlershof vor besondere Herausforderungen. Auf Vertragsforschung für Pharmaunternehmen spezialisiert hat sich die ASCA GmbH, während die ifp Institut für Produktqualität GmbH Analysen für Lebensmittelbetriebe vornimmt.
Als Wolfgang Weber 2004 die ifp GmbH gründete, verfolgte er das Ziel, ein Testkit zu entwickeln, mit dem sich einfach und schnell Vitamine nachweisen lassen. Weil dieses Produkt in der Entwicklungsphase noch kein Geld einbrachte, bot er als Dienstleistung zusätzlich Lebensmittelanalytik an – und zwar so erfolgreich, dass dieses Geschäftsfeld mittlerweile für einen großen Teil des Umsatzes des Unternehmens mit rund hundert Mitarbeitern verantwortlich ist.
Seit Beginn dieses Jahres ist das ifp neben seinem Hauptsitz in Lankwitz auch am Standort Adlershof vertreten. In der Magnusstraße 11 betreibt das Institut Prüflabors für Nährwerte und Pestizide. „Die Nährwertanalyse wird künftig an Bedeutung gewinnen, da ab 2016 die Angabe der Nährwerte auf Lebensmittelverpackungen verpflichtend wird“, erläutert Marketingleiter Tobias Hein. Darüber hinaus deckt das ifp fast alles ab, was mit der Analyse von Lebensmitteln zu tun hat: Es weist beispielsweise Allergene und gentechnisch veränderte Organismen nach, untersucht Lebensmittelproben auf Radioaktivität und setzt Hygienemanagementsysteme in den Betrieben um.
Während bei den ifp-Analysen oft Schnelligkeit zählt, braucht die ASCA GmbH, die ebenfalls in der Magnusstraße 11 sitzt, einen langen Atem. „Wir machen Vertragsforschung für die forschende pharmazeutische Industrie“, berichtet Geschäftsführerin Christine Wedler. „Das bedeutet, dass unsere Kunden für einen definierten Zeitraum eine bestimmte Forschungskapazität bei uns buchen.“ Die ASCA fungiert als Partner für die Wirkstoffsynthese in der präklinischen Forschung. Neue Entwicklungskandidaten sind da nicht schnell gefunden – und bis das neue Medikament dann zugelassen ist, dauert es weitere zehn bis zwölf Jahre.
Ein zweites Standbein der ASCA mit ihren 32 Mitarbeitern ist die Auftragssynthese. Dabei synthetisiert das Unternehmen im Auftrag von medizinischen Instituten eine ganz bestimmte Verbindung, die nicht im Katalog erhältlich ist. Das alles ist kein einfaches Geschäft angesichts wachsender Konkurrenz durch Labors in Osteuropa und Asien – doch dass sie über Standfestigkeit verfügen, haben Wedler und ihr Geschäftspartner Hans Schick längst bewiesen: Die im Jahr 2000 gegründete ASCA GmbH ist aus dem Institut für Organische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR hervorgegangen. Erfolg hatte übrigens auch Weber von ifp mit seiner ursprünglichen Geschäftsidee: Die Testkits für Vitamine und andere Substanzen werden heute weltweit vertrieben.
von Christian Hunziker
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