Mehr als Arbeit
Was macht den „klügsten Kiez“ Berlins lebenswert?
Wo bereits 28.000 Menschen arbeiten; 6.400 Studierende lernen; 3.300 Wohnungen, Gastronomie, Kitas, Läden und Sportanlagen entstanden sind, wird es zunehmend lebendiger. Es gibt vielfältige Gründe, in den Technologiepark Adlershof zu kommen und sich hier wohlzufühlen. Wir haben uns umgehört.
Gerdan Kücük, Gerdan‘s Café
Sie arbeitet seit sieben Jahren im Café im Erwin-Schrödinger-Zentrum – erst als Inhaberin, jetzt als Angestellte. Das Café ist nach ihr benannt.
Was mögen Sie am Technologiepark Adlershof?
Es ist schön ruhig und grün hier in der Gegend. Es sind viele junge Leute, Studentinnen und Studenten unterwegs und unsere Gäste sind alle freundlich. Das gefällt mir wirklich sehr gut.
Was ist das Besondere an Ihrer Nachbarschaft?
Es gibt in der Gegend viele Institute, Büros und Labore – die Menschen sind hier in erster Linie zum Arbeiten. Allerdings entwickelt sich alles rasant, das ist spannend zu beobachten. Es gibt den Volleyballplatz, der von den Studierenden genutzt wird. Praktisch ist auch das Einkaufszentrum.
Welche Angebote vermissen Sie?
An Kultur und Sport fehlt schon noch einiges. Auch mehr Läden wären schön.
Gerdan's Cafe - Technologiepark Adlershof
Roman Diekmann, Student
Er wohnt in Friedrichshain und studiert Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU).
Gefällt Ihnen der Adlershofer Uni-Campus?
Was diesen Uni-Standort von anderen unterscheidet, ist, dass es hier sehr grün ist, dass der Campus relativ geschlossen ist und es Sportmöglichkeiten gibt. Meine Kommiliton:innen und ich spielen gern nach den Vorlesungen Beachvolleyball und Basketball. Ich nutze auch Angebote in den Sporthallen der HU über den Hochschulsport. Für einen Snack oder kleinere Einkäufe gehen wir oft zu Kaufland. Außerdem mögen wir das Gerdan‘s Café und sitzen draußen in den Liegestühlen.
Was macht die Nachbarschaft aus?
Wir sind eine gute Gemeinschaft in Adlershof und lieben das studentische Café MoPs im ehemaligen Motorenprüfstand. Das MoPs ist eine der wenigen Locations, wo es auch mal laut werden darf. Da wohnt halt niemand in der Nähe … wir können so lange feiern, wie wir wollen. In Mitte auf dem Campus wäre das nicht so einfach möglich.
Was fehlt noch?
Ich würde mir noch mehr günstige Gastronomie und einen Spätkauf wünschen. Richtig gut wäre, wenn die U7 nach Adlershof ausgebaut werden würde.
Institut für Psychologie (hu-berlin.de)
Carola Fischer, Berliner Tennis Club WISTA (BTC)
Sie spielt wie ihr Sohn seit drei Jahren Tennis. Der Verein hat derzeit 360 Mitglieder.
Was gefällt Ihnen am Tennisclub und der Umgebung?
Ich wohne in Schulzendorf und komme nur zum Tennisspielen hierher. Es ist eine schöne, ruhige Anlage mitten im Grünen, das gibt es nicht so häufig in Berlin. Die Leute sind sehr nett und es ist nicht so snobistisch hier. Ein Verein für die ganze Familie.
Wie nehmen Sie die Nachbarschaft wahr?
Ich nutze außer dem Tennisplatz wenig in Adlershof. Aus meiner Tätigkeit im Immobilienbereich weiß ich aber, dass die Gegend für High Professionals sehr attraktiv ist. Sie finden hier Jobs, haben die Nähe zum Flughafen und trotzdem Natur und Seen im Umland. Das ist ein großer Mehrwert.
Was fehlt noch?
Ich denke, es braucht noch mehr Infrastruktur, etwa einen Ausbau der S-Bahn für den Strom an Pendelnden. Noch wichtiger: Schulen, Sport- und Bildungsangebote.
Berliner Tennis Club WISTA (btc-wista.de)
Megha Mohan, Praktikantin bei der BAM
Sie kommt aus Indien, promoviert zum Thema Laserspektroskopie und ist für drei Monate in Adlershof.
Wie empfinden Sie den Technologiepark Adlershof?
Es ist ein sehr friedlicher Ort mit viel weniger rush als in der City. Für mich ist es eine besondere Ehre, bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zu arbeiten. Sie ist sehr renommiert und hat großartige technische Möglichkeiten. Ich wohne in Altglienicke nur zwei Kilometer entfernt, dort ist es auch ruhig und grün. Mein Weg zur Arbeit führt am Teltowkanal entlang – da genieße ich den entspannenden Ausblick.
Was nutzen Sie in der Nachbarschaft?
Ich shoppe im Kaufland und im Asia Laden oder kaufe mein Lunch bei den kleinen Bistros und Imbissbuden. Ich gehe auch gern spontan mittags oder nach der Arbeit spazieren. Eine Zeitlang war ich bei McFIT, das ist ja auch in der Nähe.
Was fehlt Ihnen?
Ach, so ein südindisches Restaurant, das wäre eine feine Sache, das gibt es noch nicht. Aber eigentlich ist schön hier, so wie es ist.
BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Stephan Müller, Anwohner
Er wohnt seit sieben Jahren in Adlershof und arbeitet im Jobcenter Berlin Treptow-Köpenick.
Wohnen Sie gern in Adlershof?
Ich bin aus Mitte hierhergezogen, als die Häuser im Wohngebiet am Campus neu gebaut waren. Es wohnt sich gut hier. Hier habe ich eine andere Wohnqualität und eine angenehme Nachbarschaft. Hier wohnen Leute, die ringsherum in den Instituten arbeiten und ihre kurzen Wege zur Arbeit genießen. Auch die Anbindung ist gut, es gibt ja jetzt die Straßenbahn. Ich mag es, dass der Landschaftspark nur ein paar Schritte entfernt ist. Ich gehe da joggen oder mit meinem Hund Balu spazieren.
Was gibt es an kultureller Nachbarschaft?
Da fällt mir nicht so viel ein. Wenn ich ins Kino oder Theater gehe, dann fahre ich immer nach Mitte. Das fehlt mir hier noch. Vielleicht bin ich damit aber allein: In den Straßen hier wohnen viele Leute mit Kindern, es ist abends ruhig auf den Straßen und die meisten sitzen eher auf ihrem Balkon oder auf der Terrasse.
Wohnprojekte - Immobilien - Technologiepark Adlershof
Jördis Götz für Adlershof Journal