Neuer zweidimensionaler graphitischer Halbleiter
Europäisches Team unter Beteiligung des Adlershofer IRIS "Hybridsysteme für Optik und Elektronik"
Ein europäisches Team aus Chemikern und Physikern, darunter Dr. Nikolai Severin und Prof. Jürgen P. Rabe vom Institut für Physik der Humboldt-Universität und dem Joint Laboratory of Structural Research am IRIS Adlershof, haben einen neuen, dem Graphen verwandten, quasi zweidimensionalen Halbleiter entdeckt. Das Material, ein Triazin-basiertes graphitisches Kohlenstoffnitrid (TGCN), wurde bereits 1996 theoretisch vorhergesagt.
Jetzt konnte es erstmals vorgestellt werden. TGCN ist ein Mitglied der Graphen-Familie, von denen bisher nur fünf nichtmetallische Mitglieder bekannt waren: Graphen selbst, hexagonales Bornitrid, Bor-Kohlenstoff-Nitrid, Fluorgraphen und Graphenoxid. TGCN ist strukturell dem Graphit ähnlich, aber es ist halbleitend und daher hochinteressant für opto-elektronische Anwendungen.
Zu den Kooperationspartnern in diesem Projekt gehören Dr. Michael J. Bojdys und Professor Arne Thomas (TU Berlin), Professor Markus Antonietti (MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung) sowie fünf weitere Gruppen aus Großbritannien, Deutschland und Finnland. Im IRIS Adlershof spielen 2D Kristalle eine wichtige Rolle im Forschungsfeld "Hybridsysteme für Optik und Elektronik" .