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11. Juli 2018

Plädoyer für die Lebendigkeit: Warum anfassen, riechen, schmecken wichtig sind

Essay von Paulina Czienskowski, freie Journalistin aus Berlin

Illustration D. Mahnkopf  © Adlershof Journal
Illustration: D. Mahnkopf © Adlershof Journal

Niemand kann sie aufhalten, die digitale Welt, die uns einnimmt, wie die Tentakel eines Tintenfischs, dessen Saugnäpfe sich immer fester an unsere Lebenswelten anheften. Livestreams, Chats, Google Earth - wer will, kann alles sehen und hören, egal wie weit weg es ist, kann virtuell reisen, mit jedem überall und zu jeder Uhrzeit sprechen. Dass damit alles möglich ist, ist ein Fortschritt. Online zu sein, bedeutet, ökonomisch seinen Weg bestreiten zu können.

Doch stellt sich die Frage: Fehlt uns bei alldem nicht manchmal irgendetwas? Wollen wir etwa nichts mehr anfassen, riechen, nichts mehr schmecken? Die Antwort: Natürlich wollen wir! Wie wichtig es uns ist, den „echten“ Dingen zu frönen, zeigen unzählige Events, auf die noch immer großer Wert gelegt wird. Da gibt es die Lange Nacht der Museen, Stadtveranstaltungen wie der traditionelle Karneval der Kulturen, Messen, Food-Märkte, Themenpartys.

In Teilen wird für all das sogar viel Geld gezahlt, während man vieles im Netz doch eigentlich umsonst konsumieren kann. Der Sound des Popstars auf der Bühne aber klingt „live“ deutlich beeindruckender und auch das Popcorn schmeckt irgendwie besser vor der riesigen Leinwand im Saal, weil dabei immer auch das Authentische mit hineinspielt.

Zwar werden viele Veranstaltungen oft digital organisiert, poppen auf einschlägigen Plattformen auf, um die Massen zu mobilisieren, und doch finden sie genau da statt, wo wir den Atem der anderen tatsächlich noch riechen können. Wo es keine üblen Missverständnisse gibt, weil wir einander in Textform falsch verstehen. Und wenn doch, sind sie binnen weniger Sekunden aus der Welt zu schaffen. Im Analogen können wir uns wahrhaftig austauschen, hier herrscht noch wahre Lebendigkeit.

Auch wenn sich das Leben mit Internet seit den 1990er Jahren Stück für Stück stärker in unseren Alltag gefräst hat, und es, wenn wir ehrlich sind, nicht mehr wegzudenken ist, zählen noch immer solche realen Begegnungen. Die, bei denen Menschen Gemeinsames tun, im Kollektiv sind. Auch Firmen haben erkannt, wie  wichtig das ist. Nach einem Firmenlauf kann das Miteinander dann ein deutlich engeres sein, die Dynamik im Büro eine reibungslosere, vielleicht sogar menschlicher.

Ob beruflich oder privat, Konzertgänge, Fußballspiele im Stadion oder Kinobesuche schweißen zusammen, weil man gemeinsam etwas erlebt, weil es konfrontativ ist. Das Schöne daran: Egal wie fest ein Plan ist, Überraschendes kann immer passieren und daran wird sich noch Jahre später erinnert. Sind Umwege nicht manchmal eh die viel interessanteren Wege?

Man stärkt dadurch ganz automatisch die zwischenmenschliche Basis. Kann eins mit denen werden, die augenscheinlich genau das mögen, was man selbst so mag – zumindest temporär. Oder eben darüber diskutieren, wieso man es doch nicht leiden kann. Schauen Sie sich nur um, bei der diesjährigen Weltmeisterschaft wird einem das wieder plakativ vorgeführt.

Orte wie die Fanmeile oder die einfache Kneipe um die Ecke, an denen sich Menschen in Materie versammeln können, sind noch immer so beliebt, weil es den direkten Zusammenhalt vermittelt, den man durch das Digitale nie ersetzen werden kann. Jene Unmittelbarkeit, die einem da begegnet, ist Allheilmittel für unsere Seelen.

Wer das vergisst, wird wohlmöglich verkümmern, fahl weiß hinter all den Monitoren, die ihn im Alltag ständig umgeben. Er wird sozial abstumpfen. Gegner des Digitalen sind sich da sicher. Ganz so fatalistisch muss man die unaufhaltsamen Entwicklungen natürlich nicht sehen. Atmen können wir ja alle glücklicherweise nach wie vor.

Trotzdem: Gehen Sie raus, es wird sich lohnen. Fassen Sie an,  riechen und schmecken Sie! Alles Erfahrbare vor der Haustür nämlich gehört uns, und zwar jedem Einzelnen. Es erweitert den Horizont und stärkt die Gemeinschaft, die einem Halt gibt. Und das ist schließlich das Wichtigste.

Essay

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 Illustration: Jaqueline Urban © Adlershof Journal

Adlershof Journal Juli/August 2018

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