Projekt NanoMECHs an der HU wird mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert
Forschungsgruppe am Institut für Chemie will molekulare Maschinen entwickeln, die neue Materialien produzieren
Drei Nachwuchswissenschaftler:innen der Humboldt-Universität (HU) sind in die Emmy Noether-Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen worden. Dr. Michael Kathan, der in Adlershof auf dem Gebiet der synthetischen Chemie forscht, ist einer von ihnen.
Im Projekt NanoMECHs sollen Werkzeuge in Form von molekularen Maschinen entwickelt werden, durch die sich völlig neue Syntheseprozesse und Materialien realisieren lassen. Zu diesem Zweck arbeitet die Forschungsgruppe um Dr. Michael Kathan daran, große Moleküle – sogenannte Polymere – mechanisch gezielt manipulieren und dadurch formen zu können. In der modernen synthetischen Chemie sind Methoden zur gezielten Modellierung der dreidimensionalen Form von Molekülen bisher wenig erforscht und nur in Ausnahmefällen möglich. Das Hauptproblem hierbei ist, dass selbst einfache mechanische Bewegungsabläufe auf molekularer Ebene extrem schwierig zu realisieren sind. Dies soll nun mit eigens dafür entwickelten molekularen Maschinen gelingen, die durch Licht angetrieben werden.
Michael Kathan: „Unsere Maschinen eröffnen Wissenschaftler:innen völlig neue Wege mit Materie in der molekularen Welt interagieren zu können. Derzeit ist es uns bereits möglich, Polymere durch einfache mechanische Bewegungsabläufe zu brechen, strecken oder aufzuwinden. Basierend darauf sind zukünftig aber deutlich komplexere Arbeitsvorgänge wie flechten oder weben denkbar. So könnten neue Materialien mit speziellen Eigenschaften wie etwa hohe Flexibilität und zugleich hohe Widerstandsfähigkeit hergestellt werden. In gleicher Weise wäre es dann auf molekularer Ebene möglich, Polymere in ihre Einzelbestandteile zu zerlegen und so eine Alternative zu herkömmlichen Recyclingprozessen zu entwickeln. Der Anzahl an neuen Anwendungsmöglichkeiten sind hier fast keine Grenzen gesetzt.“
Das Projekt NanoMECHs wird mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert. Die Forschungsgruppe besteht derzeit, neben Michael Kathan, aus vier weiteren Mitarbeitenden: Robert Kluifhooft, Mira Müller, Ann-Kathrin Rückert und Tommy Wachsmuth.
Das Emmy Noether-Programm
Das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft dient der Förderung von herausragenden Nachwuchswissenschaftler:innen und gibt diesen die Möglichkeit über einen Zeitraum von sechs Jahren die Berufbarkeit zu Hochschullehrer:innen zu erlangen.
Emmy Noether-Programm
Kontakt
Dr. Michael Kathan
Junior Group Leader
Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin
+49 30 2093 82660
michael.peter.kathan(at)chemie.hu-berlin.de
kathanlab.de
Auszug aus der Pressemitteilung der HU Berlin vom 28.02.2024