Saubere Sache dank SUSAN
BAM sorgt für sicheren Klärschlamm
Landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlämmen ist aufgrund der zum Teil hohen Gehalte an organischen und anorganischen Schadstoffen sehr umstritten und wird zukünftig in der Europäischen Union stark abnehmen. Dies hat zur Folge, dass Klärschlämme zunehmend einer Verwertung zugeführt werden müssen, bei der die enthaltenen Nährstoffe, insbesondere Phosphor, dem Kreislauf entzogen werden (z.B. bei der Verwertung in Zementwerken und der Mit-/Mono-Verbrennung mit anschließender Deponierung). Eine Kreislaufführung des Phosphors ist jedoch sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll und trägt zur Schonung dieser endlichen Ressource bei.
Im EU-Projekt SUSAN wird eine Lösungsstrategie verfolgt, bei der Klärschlämme in Mono-Verbrennungsanlagen (Anlagen, in denen ausschließlich Klärschlämme verbrannt werden) behandelt werden und die resultierenden Klärschlammaschen (KSA) zu marktfähigen, phosphorreichen Düngemitteln verarbeitet werden. Durch die Mono-Verbrennung werden die organischen Schadstoffe zerstört. Die in den Klärschlammaschen enthaltenen Schwermetalle werden anschließend durch ein thermochemisches Verfahren entfernt, wobei gleichzeitig die Pflanzenverfügbarkeit der enthaltenen Phosphate auf bis zu 100 % angehoben wird. Neben der technischen Entwicklung des thermochemischen Verfahrens stehen die Wirksamkeit der Produkte, das Produktdesign und die Nachhaltigkeit der gesamten Prozesskette im Vordergrund.
Die BAM wird das SUSAN-Projekt koordinieren und die erforderlichen thermochemischen und analytischen Forschungsarbeiten im Labor- und kleintechnischen Maßstab durchführen. Umfangreiche Untersuchungen unter Einbeziehung verschiedener Qualitäten von Klärschlammaschen sollen gewährleisten, dass ein breit anwendbares Verfahren entwickelt wird.
Kompetente Partner werden zu einer erfolgreichen Umsetzung der hochgesteckten Ziele beitragen: ASHDEC Umwelt AG, SNB NV Slibverwerking Noord-Brabant, BAMAG GmbH, KEMIRA GrowHow Oyi, Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der FAL Braunschweig und TU Wien, Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft (IWA)
Das EU Projekt SUSAN – Sustainable and Safe Re-use of Municipal Sewage Sludge for Nutrient Recovery – ist ein Forschungsprojekt im 6. Rahmenprogramm der EU mit einem Gesamtvolumen von ca. 1,6 Millionen Euro (EU-Förderung: ca. 1,2 Millionen Euro) und einer Laufzeit von November 2005 bis Oktober 2008.
Kontakt:
Dr.-Ing. Christian Adam
Fachgruppe IV.3 Abfallbehandlung und Altlastensanierung
Telefon: +49 30 6392- 5843
E-Mail: christian.adam(at)bam.de
Pressemitteilung der BAM vom 19.06.2006