Schneller ans Ziel: Das Smartphone als Kommunikationszentrale
Hightechfirmen aus Adlershof entwickeln neue Softwarewerkzeuge, um den Verkehrsfluss zu optimieren, was nicht nur den Alltag von Logistikern erleichtert. Nebenbei schrecken die dazu verwendeten Ortungssysteme auch noch Diebe ab.
Die Adlershofer Firma TSI-Telematic Solutions International GmbH verwandelt Smartphones in multifunktionale mobile Kommunikationszentralen für Logistiker, Außendienstler und Sicherheitsfirmen. Auf der CeBIT stellt Geschäftsführer Günter Baumgarten erstmals die zum Patent angemeldete Software TSI Vision vor, mit der vor allem kleine und mittlere Unternehmen kostengünstig Abläufe steuern können.
So braucht der Fahrer eines Lkws keine teure „On Board Unit“, um die günstigste Route zu fahren, Waren zu disponieren und diese gut dokumentiert auszuliefern. Er greift einfach zum Handy mit der TSI Vision-Software. Diese sorgt sogar dafür, dass über den Touchscreen des Smartphones der Abnehmer den Wareneingang quittieren kann oder etwaige Schäden samt Fotos als Bericht dokumentiert sofort zum Disponenten übertragen werden.
„So etwas gibt es bisher noch nicht auf dem Markt“, sagt Baumgarten. Aus fast 60 Funktionen – darunter Diebstahlschutz und Personenortung – kann sich der Kunde zusammenstellen, was für sein Geschäft notwendig ist. „Individuelle Oberflächen auf dem Smartphone lassen sich ohne Programmierkenntnisse konfigurieren. Nachträgliche Änderungen sind kein Problem“, betont der TSI-Chef.
Als Feind trickreicher Diebe hat sich indes Fugon Telematic einen Namen gemacht. „Wir entwickeln und produzieren die Hard- und Software für Ortungs- und Diebstahlwarnsysteme in beweglichen Objekten wie etwa Werttransportern“, sagt Fugon-Vertriebsleiter André Schrank. Die Lösungen zeichnen eine sogenannte SSL-verschlüsselte Datenübertragung der Positionsdaten und eine hohe Zuverlässigkeit aus. So ist der GPS/GSM-Bordrechner nicht mit einer mechanisch störanfälligen SIM-Karte ausgestattet, sondern deren Funktionen sind auf Chips programmiert, was robuster ist. Die Ortungssysteme schrecken aber nicht nur Diebe ab, sie dienen auch der Disposition und Überwachung von Fahrzeugflotten.
Dafür, dass der Verkehr besser fließt, sorgen Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR, die dank zeitgenauer Ortsbestimmung von Fahrzeugen sehen, wo der Verkehr stockt. „Grundlage dafür sind detaillierte Informationen über den aktuellen Verkehr und deren schnelle Verarbeitung“, sagt Peter Wagner, der die Forschung im Feld Floating Car Data (FCD) koordiniert. In seinem Team laufen unter anderem die Daten von 4.000 Berliner Taxen zusammen, aus denen blitzschnell errechnet wird, wo es auf den Straßen hakt. Auf diese Weise lässt sich außerdem recht präzise die Reisedauer vorhersagen. „Mit konventionellen Methoden ist das kaum zu machen“, sagt Wagner.
von Chris Löwer
Links:
www.tsi-telematic.com
www.fugon-telematic.de
www.dlr.de/vf