Sichere Produktionsdaten für die Fertigungsindustrie
1999 übernahm das Adlershofer Unternehmen Prostep Gida die Produktlinie Open DXM, eine Plattform für den automatisierten Austausch von Konstruktionsdaten auf Unix-Basis von der Prostep AG und wurde mit der Weiterentwicklung betraut. Seit Januar 2011 ist es eine hundertprozentige Tochter der Prostep AG, zu deren Gesellschaftern VW, Opel und Siemens gehören, und agiert als ihr Entwicklungszentrum. Mit Innominate hat sich auch ein anderes IT-Unternehmen in Adlershof auf die sichere Übertragung von Produktdaten in der Fertigungsindustrie spezialisiert.
Seit vier Jahren entwickelt die Adlershofer Prostep Gida GmbH, die als Gesellschaft für Integrierte Datenbank- Anwendungen aus der Akademie der Wissenschaften der DDR hervorging, mit Global-X einen Nachfolger für Open DXM. Die Webplattform Global-X ermöglicht mit durchgängiger End-to-End-Verschlüsselung den sicheren Datenaustausch im Internet. Die skalierbare Portallösung lädt die Daten auf einen Server hoch und hält sie dort verschlüsselt vor. Bei Bedarf werden im Hintergrund automatische Verarbeitungsprozesse ausgeführt.
Global-X nutzt für den Datentransfer ein robustes Übertragungsprotokoll, das auf dem http-Protokoll aufsetzt. Dieses bewährt sich besonders bei Leitungsstörungen und Verbindungen mit hoher Latenz (Verzögerungszeit). 2010 wurde Global-X in die Top Ten der Industrieanwendungen gewählt. Zu den Kunden zählen Automobilhersteller und -zulieferer wie zum Beispiel Porsche, Valeo und Takata. Geschäftsführer Norbert Lotter ist überzeugt: „Global-X steht noch am Anfang seines Lebenszykluses. Es hat noch viel Potenzial.“ Zurzeit entwickelt die Software-Schmiede die Version 7.0 und baut mit Covisint, ein Compuware Unternehmen, eine Mietplattform auf. Die Preisspanne für Global-X reicht von 15.000 bis 150.000 Euro.
Auch ein anderes IT-Unternehmen in Adlershof hat sich auf die sichere Übertragung von Produktdaten in der Fertigungsindustrie spezialisiert: Innominate entwickelt Firewalls. „Zu 90 Prozent entsprechen sie denen im Privatkundeneinsatz“, sagt der Vorstand Dirk Seewald. Die Unterschiede machen Prozessorchips aus, die in der Produktions- IT für einen längeren Nutzungszeitraum gefertigt werden und starke Temperaturschwankungen aushalten müssen. Von der Konkurrenz unterscheiden sich die Sicherheitsgeräte von Innominate durch ihren Unsichtbarkeitsmodus. Dadurch können Angreifer, die das Netzwerk scannen, die Geräte nicht erkennen, die per „Plug and Protect“ einfach dazwischen geschaltet werden können. Die zweite Produktlinie des Unternehmens ist eine Hardware- und Software Plattform für die Fernwartung von Maschinen in einem hochbitratigen Virtuellen Privaten Netzwerk (VPN).
von Ulrich Hottelet