Städtebaulicher Vertrag für Innovations- und Gründungszentrum FUBIC in Berlin-Dahlem unterzeichnet
Fertigstellung Ende 2021
Das in Berlin-Dahlem geplante Technologie- und Gründungszentrum FUBIC (“Business and Innovation Center next to Freie Universität Campus”) hat mit Unterzeichnung des städtebaulichen Vertrages zwischen dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin und der WISTA-MANAGEMENT GMBH (WISTA) ein wichtiges Etappenziel erreicht. Aus diesem Anlass stellten am 10. Mai 2017 Vertreter des Bezirks, der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, der Freien Universität Berlin, des Regionalmanagements Berlin SÜDWEST und der WISTA die weiteren Schritte zur Errichtung des FUBIC vor.
Das FUBIC ist Kern eines rund fünf Hektar (50.000 m²) umfassenden Innovationsparks, der auf dem Gelände des ehemaligen US-Militärkrankenhauses in unmittelbarer Nähe zum Campus der Freien Universität an der Fabeckstraße in Berlin-Dahlem entstehen wird. Auf- und Ausbau sowie Betrieb sind der WISTA-MANAGEMENT GMBH, die unter anderem den Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof aufgebaut hat und betreibt, übertragen worden. Das FUBIC soll Platz für 60 bis 80 Unternehmen mit rund 1.000 Mitarbeitern bieten.
Städtebaulicher Vertrag ebnet Weg
Der Abschluss des städtebaulichen Vertrages ist Voraussetzung für die zweite öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes (B-Plan). Diese wird nach Aussage von Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski bis spätestens Mitte Juni 2017 beginnen. Nach Ablauf einer vierwöchigen Einspruchsfrist kann die Bezirksverordnetenversammlung noch vor der diesjährigen Sommerpause über den Bebauungsplan beraten und ihn zur Abstimmung stellen. Bei der Vertragsgestaltung legte der Bezirk nach den Worten von Frau Richter-Kotowski besonderen Wert darauf, dass auf dem FUBIC-Campus ein klimaneutrales Quartier auf Basis erneuerbarer Energien entstehen soll, „das einen vorbildlichen Beitrag zu den Klimaschutzzielen des Landes Berlin leisten wird“.
„Der Fahrplan steht“, so WISTA-Geschäftsführer Roland Sillmann, „denn das Planungsrecht ist für uns eine wichtige Voraussetzung, um Fördermittel- und Bauanträge stellen zu können.“ Laut Sillmann werden sich die Baukosten des FUBIC auf rund 50 Mio. Euro belaufen. Sie sollen zu 90 Prozent durch Fördermittel aus der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“ getragen werden.
Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe unterstützt das Vorhaben. Wirtschafts-Staatssekretär Henner Bunde sieht im FUBIC einen der Zukunftsorte Berlins: „Es ist ein Glücksfall, dass dafür in unmittelbarer Nähe zum Campus der Freien Universität ein passendes, landeseigenes Grundstück zur Verfügung steht.“ Dieses habe man der WISTA, einem erfahrenen Technologieparkentwickler, übertragen. Wie Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski hervorhob, sehen die Regelungen im städtebaulichen Vertrag vor, dass 60 Prozent des FUBIC-Campus für Start-ups vorbehalten sind; 40 Prozent des Geländes können auf Grundlage des Erbbaurechts durch Unternehmen genutzt werden.
Gründergeschehen forcieren
WISTA-Geschäftsführer Sillmann rechnet damit, dass ein positiver Fördermittelbescheid noch im Lauf des Herbstes 2017 vorliegt. „Wir können anschließend unverzüglich wie vorgeschrieben europaweite Ausschreibungen unter anderem für Projektsteuerung, Planungs- und Bauleistungen veröffentlichen.“ Man erwarte, „Mitte 2019 mit dem Um- und Ausbau des FUBIC beginnen zu können“. Mit der Fertigstellung wird Ende 2021 gerechnet.
Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, hob hervor, dass mit dem FUBIC für „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende der Freien Universität auf dem Areal inmitten des Forschungscampus Dahlem ideale Bedingungen geschaffen werden, ihre Projekte erfolgreich umzusetzen.“ Sowohl Peter-André Alt, als auch Dr. Reinhard Baumgarten, Projektleiter des Regionalmanagements Berlin SÜDWEST, und WISTA-Geschäftsführer Sillmann betonten, dass man in der Zwischenzeit das Gründergeschehen auf dem FUBIC-Gelände forcieren wolle. Eine wichtige Rolle in dieser Übergangszeit wird die Profund Innovation, die zentrale Service-Einrichtung für den Wissens- und Technologietransfer an der Freien Universität, spielen. Sie stellt derzeit 25 Büros für Teams mit wissens- und technologiebasierten Geschäftsideen in der Startphase kostenfrei zur Verfügung. Die Räume sind auf mehrere Standorte auf dem Campus verteilt. „Das wird sich ändern“, sagte Universitätspräsident Peter-André Alt. Von 2018 an sollen in einem neuen Gründerhaus in der Altensteinstraße bis zu 35 Start-ups unter einem Dach mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Profund Innovation arbeiten. Das Gebäude, das direkt an das Grundstück des FUBIC grenzt, beherbergte einst das Präsidialamt der Freien Universität und wird derzeit für den neuen Zweck saniert.
Nach Aussage von Roland Sillmann geht die WISTA davon aus, dass noch vor Fertigstellung des FUBIC private Investoren Gebäude auf dem FUBIC Areal errichten werden und man dort Flächen für Start-ups anmieten könne. Auf Anregung des Regionalmanagements trage man sich außerdem mit dem Gedanken, neben der Gründervilla der Freien Universität eine auf die besonderen Bedürfnisse von Unternehmen der Lifes Sciences, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft ausgerichtete Labor-Containeranlage aufzustellen. Vorbild ist das unter Federführung der WISTA-MANAGEMENT GMBH verwirkliche „Inkulab“, das im Januar 2017 auf dem Gelände der Technischen Universität Berlin eingeweiht wurde. Sillmann betonte, die WISTA werde Anwohner und andere Interessierte laufend über das Vorhaben öffentlich informieren – sei es in Veranstaltungen oder in einem Ausstellungsraum, der im Pförtnerhaus des einstigen Krankenhauses eingerichtet werde. Geplant seien zudem öffentliche Führungen im Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof.
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