Adlershof zur Prime Time im RBB-Fernsehen. Und ab sofort auch in der Mediathek
Faszinierende Doku: "Geheimnisvoller Ort Adlershof" - Zwischen Träumen, Umbrüchen und Visionen
Adlershof wird in der beliebten TV-Reihe "Geheimnisvolle Orte" zum Star. Technologie und Militär, Medien und Macht, Wissenschaft und Kultur spielten hier in Kriegs- und Friedenszeiten eine Rolle. Die rbb-Dokumentation von Kristof Kannegießer, Daniel und Jürgen Ast erzählt in bewegenden Bildern, koloriert durch Zeitzeugenaussagen, die abwechslungsreiche, einzigartige und höchst interessante Geschichte des Technologieparks Adlershof.
Sehen Sie die Doku in der ARD-Mediathek...
Heute ist Adlershof einer der weltweit wichtigsten Forschungsstandorte. Der größte Wissenschafts- und Technologiepark Deutschlands ist hier in den Jahren seit der Wiedervereinigung entstanden. Ein riesiges Zukunfts-Labor von Weltrang, ein deutsches Silicon Valley, in dem die Spuren der wechselvollen Vergangenheit noch heute zu entdecken sind.
Die tollkühnen Männer und Frauen in ihren fliegenden Kisten. Mit ihnen beginnt 1909 auf dem Flugplatz Johannisthal, in direkter Nähe zu Adlershof, das Zeitalter der deutschen Motorluftfahrt. Hunderttausende Menschen pilgern von Berlin hierher, um die Akrobaten der Lüfte und ihre todesmutigen Flugkünste zu bestaunen.
Bald hat das Militär das Sagen und die Werke in Johannisthal/Adlershof avancieren zur größten Kriegsflugzeugproduktion im Ersten Weltkrieg. Nach dem verlorenen Krieg stehen die Hallen leer, die aufstrebende Filmindustrie zieht ein. Der Ort wird zu einer heute fast vergessenen Berliner Traumfabrik. Im Dritten Reich wird wieder aufgerüstet, in Adlershof entsteht ein Schwerpunkt der Luftwaffenforschung. Hightech für Hitlers Eroberungskriege. Für die sowjetischen „Trophäenjäger“ wird Adlershof 1945 mit seinen wissenschaftlichen Einrichtungen zu einer wichtigen „Siegesbeute“, fast alles montieren sie ab und schaffen es in die Sowjetunion.
Im Kalten Krieg gerät das Areal ins Visier der westlichen Geheimdienste. Adlershof ist zum abgeschirmten Standort für das Wachregiment des MfS „Feliks Dzierzynski“ geworden. Hier werden seit den 1950er Jahren tausende junge Männer für Erich Mielkes „Roter Garde“ rekrutiert. Auch das Zentrum der Akademie der Wissenschaften wird nach Adlershof verlagert und der Deutsche Fernsehfunk als Sprachrohr der Staatspartei aus dem Boden gestampft. Adlershof steigt zu einem einzigartigen Medien-, Wissenschafts- und Militärzentrum in der DDR auf. Der berüchtigte „Schwarze Kanal“ und das berühmte „Sandmännchen“ sind mit dem Namen Adlershof verbunden, eine junge Physikerin macht hier in den 1980er Jahren ihren Doktor, Angela Merkel.
Mit dem Ende der DDR scheint auch die Zeit für den Standort Adlershof abgelaufen, eine fast 100-jährige Geschichte ihr Ende gefunden zu haben, doch beginnt 1991, mit dem Entschluss des Berliner Senats, die Entwicklungsgesellschaft WISTA Management GmbH (ehemals EGA), einen neuen, hochmodernen Forschungs- und Medienstandort zu entwickeln. Ein neues Kapitel Adlershofer Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.
Pressmitteilung vom rbb 13.11.2023.