Unterstützung für smarte Senioren
Fraunhofer FIRST entwickelt multimediale Trainingsumgebung für Rehas im eigenen Wohnumfeld
Lebensqualität bedeutet für die meisten Senioren Gesundheit, möglichst lange selbständig in der eignen Wohnung leben zu können und mobil zu bleiben. Informations- und Kommunikationstechnologien, speziell intelligente Assistenzsysteme bieten ein enormes Potenzial für die Erfüllung dieser Wünsche. Zum Beispiel können Sensoren in speziellen Bodenbelägen bei gefährlichen Stürzen automatisch den Notruf verständigen, oder Fahrerassistenzsysteme bringen das Auto sicher zum Halten, wenn sie erkennen, dass der Fahrer gerade einen Schlaganfall erleidet. Damit die Technik auf Akzeptanz stößt, muss sie sicher und intuitiv bedienbar sein. Diesen Herausforderungen stellt sich in den nächsten drei Jahren das Projekt SmartSenior. In dem Projekt entwickeln 29 Partner aus Forschung und Industrie unter der Leitung der Deutschen Telekom Laboratories eine Plattform mit altersgerechten Diensten und Dienstleistungen für Senioren. Dabei richtet sich das Projekt sowohl an den rüstigen Rentner, der einen Assistenten für mehr Komfort und Unabhängigkeit im Alter wünscht als auch an den chronisch Kranken mit Bedarf an Pflege und kontinuierlicher Überwachung seiner Vitalfunktionen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert diese Allianz mit 25 Millionen Euro im Rahmen der Hightech-Strategie für Deutschland.
Fraunhofer FIRST entwickelt in SmartSenior neue Technologien zur Integration und Analyse von Sensordaten sowie neuartige sensorbasierte Geräte- und Mediensteuerungen für medizinische und nicht-medizinische Anwendungen. Grundlage hierfür ist die Einführung eines einheitlichen Standards für telemedizinische Daten, der eine systemoffene Vernetzung der unterschiedlichen Anwendungen möglich macht. Fraunhofer FIRST erstellt dafür im Verbund mit Partnern die „Therapeutische Service Zentrale“, die die gegenwärtig proprietären telematischen Dienste in eine telemedizinische Diensteplattform integriert. Fraunhofer FIRST arbeitet zudem an rollenbasierten Sicherheitstechnologien, damit die Privatsphäre der Nutzer gewährt bleibt und nachvollziehbar ist, welche Daten gespeichert und an wen übermittelt werden. Darüber hinaus erstellt FIRST Technologien, die die Nutzeroberflächen an unterschiedliche Geräte anpassen.
Die Entwicklungen von FIRST werden unter anderem für das Teilprojekt „Telemedizinische Gesundheitsdienstleistungen“ genutzt. Ziel dort ist es, multimediale Trainingsumgebungen zu entwickeln, die mit allen Sinnen (z.B. per Spracheingabe oder Gestik) gesteuert werden können. Sie sollen für Schlaganfallrehabilitation, Sturzprophylaxe und Schmerztherapie eine möglichst optimale und integrierte Versorgung im eigenen Wohnumfeld gewährleisten.
Bereits während der Projektlaufzeit werden Senioren in Musterwohnungen und Living Labs die neuen Entwicklungen testen, um eine nachhaltige Akzeptanz zu sichern und die Prototypen möglichst schnell in marktreife Produkte überführen zu können.
Kontakt:
Mitra Motakef-Tratar
Referentin Institutskommunikation
Tel.: +49 (0) 30 / 63 92 - 1814
mitra.motakef-tratar(at)first.fraunhofer.de