Viel Bewegung im Photonik-Zentrum
Interview mit Kezban Saritas von der Betreibergesellschaft WISTA-MANAGEMENT GMBH
Im Zentrum für Photonik und optische Technologien (ZPO) in Adlershof ist einiges los: Ein Generationenwechsel findet statt. Etablierte erfolgreiche Unternehmen errichten jetzt eigene Firmengebäude am Technologiestandort. Das schafft Platz für neue Ideen im Zentrum.
Wo sind Adlershofer Photonikfirmen aktiv?
Kezban Saritas: Die Photonikbranche befindet sich seit Jahren in einem stabilen Wachstum von etwa sieben Prozent pro Jahr. Viele unserer Firmen in Adlershof sind mit ihren optischen oder Laser- Technologien in florierenden Wirtschaftszweigen wie der Medizin- oder Automobiltechnik aktiv. Auch im wachsenden Bereich der erneuerbaren Energien kommen viele dieser Technologien zum Einsatz.
Was passiert momentan im Photonikzentrum?
Der Markt würdigt offensichtlich die hohen Qualitätsstandards hier im Cluster: ZPO-Mieter wie Bruker Nano, SMD Leiterplatten- Lötservice oder AEMtec ziehen aus, weil sie sich vergrößern wollen – in eigenen Gebäuden auf dem Gelände des Technologieparks. Das schafft Platz für neue Firmen oder bereits vorhandene Mieter, die zusätzliche Räume im Zentrum benötigen. Unterm Strich haben wir gut 4.000 Quadratmeter frei für Neuvermietungen. Dann kommen im Lauf des Jahres noch 8.000 Quadratmeter im neugebauten Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien hinzu. Es gibt also viel für uns zu tun. Aber wir haben schon viele Ideen – und auch reichlich Interesse von neuen Unternehmen.
Was ist ihr Rezept für die künftige Ansiedlung? Wie bringen Sie – teilweise auch miteinander konkurrierende – Unternehmen zusammen?
Wir holen zum einen neues Know-how an den Standort, damit sich die Firmen gegenseitig mit neuen Ideen befruchten. So schaffen wir eher Synergien als Konkurrenz. Zum anderen schreiben wir den Netzwerkgedanken groß, das fängt an bei Neumietertreffen und geht bis zu Fachveranstaltungen und gemeinsamen Messeauftritten – wie kürzlich wieder auf der Hannover Messe.
Ganz wichtig ist zum Beispiel auch das Kompetenznetz OpTecBB, das hier in Adlershof regelmäßig Branchenvertreter auf Tagungen zusammenbringt.
Was schätzen die Firmen an Adlershof so?
Es hat sich mit den Jahren herumgesprochen, dass hier der Austausch zwischen Forschern und Unternehmern geschätzt und aktiv gelebt wird. Die Ergebnisse der 16 hier ansässigen Forschungsinstitute haben schnell zu innovativen Produkten geführt. Ich denke da zum Beispiel an den Scanner für schwarzen Hautkrebs der Firma Lasertechnik Berlin (LTB), den Gammelfleischscanner des Ferdinand-Braun-Instituts für Höchstfrequenztechnik (FBH) oder die Hochleistungslaserdioden von Jenoptik für die unterschiedlichsten Anwendungen.
Wir profitieren auch vom Botschafteransatz, das heißt, zufriedene Anrainer berichten ihren Geschäftspartnern, wie man hier betreut wird. Wer im Photonikzentrum Räume mietet, kann weitgehende Wünsche äußern. Wir unterstützen die Firmen bei der Öffentlichkeitsarbeit und Anbahnung von Geschäftskontakten. Nicht zu vergessen der menschliche Faktor: Viele finden es einfach angenehm, dass sie hier nicht ganz alleine ihr Süppchen kochen müssen. Für unser Konzept haben wir sogar mehrfach Lob aus den USA bekommen, wo viele unserer Firmen Geschäfte machen. Das freut uns natürlich sehr.
Das Gespräch führte Claudia Wessling für Adlershof Special