Von Mutigen, Machern und Mentoren
„Advanced Material Competition“ – ein internationaler Wettbewerb für Start-ups mit dem Schwerpunkt Hightechprodukte
Leuchtende Dioden, die so dünn sind, dass sie auf Papier und Verpackungen angebracht werden können, bringen Aufdrucke oder Werbetexte zum Leuchten. Basis dieser und anderer neuer Produkte ist die Forschung an neuen Materialien. Um Ergebnisse aus der Forschung schneller in die industrielle Praxis zu überführen, startete das Innovationsnetzwerk für neue Materialien in Berlin-Adlershof ein Accelerator-Programm, für das sich Start-ups aus aller Welt bewarben.
Praxisnahe Materialforschung: Was sich einfach anhört, hat viele Facetten. Um Ideen zu fördern, wurde in Adlershof Im Sommer 2016 mit dem „Advanced Material Competition“ (AdMaCom) ein internationaler Wettbewerb für Start-ups mit dem Schwerpunkt Hightechprodukte ausgerufen. „Wir verbinden Forschung und Wirtschaft und suchen Start-ups mit marktnahen Produktideen, deren Potenzial wir gemeinsam ausloten.“ Bewerbungen für den Wettbewerb“, freut sich Danny Krautz, Project Manager Photonics bei Berlin Partner, „kamen aus ganz Europa.“ Interessenten gab es auch aus Brasilien und den USA. „Damit wollen wir auch erreichen, dass die Materialforschung am Standort Adlershof international besser sichtbar wird“, erläutert der Projektmanager weiter. Krautz war selbst lange genug in der Materialforschung tätig, um zu wissen, dass die enge Zusammenarbeit von Forschung und Unternehmen eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung neuer Produkte ist.
AdMaCom, ein sechswöchiges Programm, bringt Teams aus Unternehmen, Start-ups mit innovativen Ideen und hohem Marktpotenzial mit Forschern und ausgewählten internationalen Mentoren zusammen. In Trainings und Workshops erhalten die Teams und Start-ups Beratung auf dem Weg zur Entwicklung neuer innovativer Produkte und Verfahren. Im Laufe des Sommers konnten die jungen Unternehmer mit Experten aus der Industrie diskutieren. Fünfzehn ausgewählten Start-ups werden Labore und Materialien zur Verfügung gestellt, damit sie ihre Produkte auf die nächste Stufe heben können. Besonders am Programm ist auch, dass die Teilnehmer keine – wie sonst üblich in Accelerator-Programmen – Unternehmensanteile abtreten müssen sowie die Chance erhalten, ihre Ideen auf führenden Branchenmessen wie der EOSAM oder der Microphotonics 2016 zu präsentieren.
Welche davon besonders vielversprechend sein werden, lässt sich heute noch nicht sagen. Das könnten Ideen aus der Displaytechnik sein, aus der Batterietechnik oder der Photovoltaik. Auch neuartige Fasern oder Anwendungsbeispiele für gedruckte Elektronik sind denkbar. „Im besten Fall erleben wir hier die Geburt ganz neuer Produkte“, hofft Danny Krautz.
Von Chris Löwer für Adlershof Special