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04. September 2025

„Wir sind innovativ – aber noch zu klein für die große Bühne“

Karsten Mühlenfeld über Luft- und Raumfahrt in Berlin-Brandenburg, Drohnen, Satelliten und den Mut zu mehr Tempo

© Karsten Mühlenfeld, AneCom AeroTest GmbH
Karsten Mühlenfeld sieht viel Potenzial für Luft- und Raumfahrt in der Hauptstadtregion. © Karsten Mühlenfeld, AneCom AeroTest GmbH

Kaum eine Branche steht derzeit so sehr im Umbruch wie die Luft- und Raumfahrt. Klimaneutrales Fliegen, die New-Space-Bewegung und ein rasant wachsender Innovationsdruck stellen Unternehmen und Forschungseinrichtungen vor enorme Herausforderungen. Und eröffnen zugleich neue Chancen. Wie gut ist die Hauptstadtregion darauf vorbereitet? Darüber spricht Karsten Mühlenfeld, Vorstandsvorsitzender der Berlin-Brandenburg Aerospace Alliance, im Interview.

 

Herr Mühlenfeld, was fasziniert Sie persönlich an der Luft- und Raumfahrtbranche?

Mich begeistert, wie viel Fachkompetenz nötig ist, um diese Branche am Laufen zu halten. Man trifft hier auf viele Menschen, die aus intrinsischer Motivation und mit echter Leidenschaft dabei sind. Das macht die Zusammenarbeit besonders.

Wie würden Sie die aktuelle Luft- und Raumfahrtlandschaft in Berlin-Brandenburg beschreiben?

Sie ist stark aufgeteilt: In Brandenburg dominiert die klassische Luftfahrt – etwa Triebwerkshersteller wie Rolls-Royce und MTU, der Flughafen und viele Wartungsbetriebe. In Berlin wiederum sehen wir vor allem Raumfahrt, Drohnen und Start-ups. Das ist eine sehr dynamische Szene, oft mit jungen Teams und frischen Ideen – gerade im Satelliten- oder Drohnenbereich. Aber: Die meisten Unternehmen in Berlin und Brandenburg sind klein, oft mit weniger als 50 Mitarbeitern. Das macht uns innovativ, aber eben auch strukturell schwächer im Vergleich zu Bundesländern wie Hamburg, Bremen oder Bayern.

Welche Stärken sehen Sie trotzdem – und wo besteht Nachholbedarf?

Wir sind in einigen Feldern sehr gut aufgestellt: Mikrosatelliten in Berlin, emissionsarme Antriebe in Brandenburg, dazu starke Hochschulen wie die TU Berlin oder die BTU Cottbus. Aber unsere Schwäche ist die gerade erwähnte, fehlende Größe. Uns fehlen die Player mit mehreren tausend Beschäftigten, wie sie Airbus oder ArianeGroup in anderen Bundesländern stellen. Das wirkt sich auch auf die politische Wahrnehmung aus – besonders im Vergleich zu den großen Luft- und Raumfahrtstandorten.

Wie wirken sich aktuelle Trends wie die New-Space-Bewegung oder der Ruf nach klimaneutraler Luftfahrt auf die Region aus?

Sehr deutlich. In Brandenburg wird derzeit ein Zentrum für hybridelektrische Antriebe aufgebaut. Das ist ein starkes Signal. Gleichzeitig erleben wir durch den Krieg in der Ukraine einen Innovationstreiber für die Drohnenentwicklung, etwa im Bereich Aufklärung oder Transport. Und bei Mikrosatelliten wächst das Interesse an dezentralen, schwer angreifbaren Systemen. Ich glaube, dass wir da künftig deutlich mehr Anwendungen sehen werden, und zwar zivil wie militärisch.

Gibt es Synergien zwischen Luftfahrt, Raumfahrt und Drohnen?

Absolut. Alle drei Bereiche brauchen hochqualifizierte Fachkräfte, vor allem in Softwareentwicklung und sicherheitskritischen Systemen. Die Ausbildung in Berlin und Brandenburg ist da sehr gut aufgestellt. Auch technologisch gibt es viele Überschneidungen – nicht zuletzt, weil alle Systeme extrem zuverlässig funktionieren müssen, also mit einer extrem niedrigen Ausfallwahrscheinlichkeit.

Welche Rolle spielen Start-ups in der Branche und was brauchen sie, um erfolgreich zu sein?

Start-ups bringen neue Technologien voran. Aber sie brauchen dafür Risikokapital, offene Regulierungen und eine bessere Unterstützung beim Übergang von der Entwicklung in die Anwendung. Europa hinkt da hinterher. Wir müssen lernen, schneller zu testen, zu skalieren und auch Dual-Use-Strategien zuzulassen, also Technologien für zivile und militärische Zwecke gemeinsam zu denken. Sonst verlieren wir das Rennen.

Was läuft gut bei der Unterstützung junger Unternehmen?

Es gibt Fortschritte. In Berlin wurde beispielsweise ein Testareal für Cargo-Drohnen am ehemaligen Flughafen Tegel eingerichtet. Das ist ein starkes Signal. Auch die politische Sichtbarkeit für Satellitentechnologien war zuletzt gut. Aber wir brauchen mehr regionale Aufmerksamkeit. Die Branche ist hier kleinteilig. Das darf kein Nachteil sein, wenn es um Förderung geht.

Was genau macht eigentlich die Berlin-Brandenburg Aerospace Alliance?

Wir vernetzen die Akteure in der Region – mit Branchentreffen, Veranstaltungen, Förderberatung. Einmal im Jahr organisieren wir einen Tag der Luft- und Raumfahrt, wir vergeben Nachwuchspreise über unsere Akademiestiftung, und wir helfen kleineren Unternehmen, sich bei Messen zu präsentieren. Auch international.

Wo sehen Sie die Region in zehn Jahren?

Ich hoffe, dass sich Mikrosatelliten und Drohnen als ernstzunehmende Branchen etabliert haben – mit konkreten Anwendungen in Logistik, Aufklärung und humanitären Missionen. In Brandenburg könnten emissionsarme Antriebe zur Stärke werden – gerade durch das neue Zentrum in Cottbus. Und vielleicht gelingt es uns, auch Flugplätze neu zu denken: als Testfelder für neue Technologien, als Angebot für emissionsarmes Fliegen mit Wasserstoff und Elektroanschlüssen für Kleinflugzeuge und damit eben nicht nur als Infrastruktur.

Was würden Sie jungen Menschen raten, die in die Branche einsteigen wollen?

Eine solide Ausbildung ist das A und O. Und: sich ausprobieren! Nicht gleich beim ersten Unternehmen bleiben, sondern verschiedene Blickwinkel sammeln. Die Branche ist breit und es lohnt sich, sie kennenzulernen.

Kai Dürfeld für CHIC!

 

 BBAA - Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz e.V. - TYPO3 Introduction Package

 AneCom - AneCom

   
Interview Verkehr / Raumfahrt

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