Wissenschaft braucht Kultur
Adlershof hat ein vielfältiges kulturelles Angebot
Es ist die „Creative Class“ – den Terminus prägte der amerikanische Stadtsoziologe Richard Florida –, von der der wirtschaftliche Erfolg von Städten und Regionen heute im Wesentlichen abhängt. Und davon, in welchem Maße es gelingt, Mitglieder dieser kreativen Klasse anzuziehen bzw. zu halten. Diese Menschen, so Florida, seien nicht vorrangig durch traditionelle Ansiedlungsstrategien zu ködern, nicht durch Steuervergünstigungen oder Verwaltungserleichterungen. Sie legen erhöhten Wert auf das Umfeld, auf Annehmlichkeiten und Zusatzleistungen. Ergo: Wissenschaft und Wirtschaft brauchen Kultur.
Der Windkanal wird zum Luftschiff. Apokalyptischer Sirenengesang für eine Opernaufführung. Das Thema: Visionäre. Festes Schuhwerk und warme Kleidung sind erforderlich. Die Spielstätte, ein technisches Denkmal, ist nicht beheizt. Eine Amerikanerin erzählt von ihrem Leben in Ostberlin. In einer szenischen Lesung. Tränen lachen mit Stan Laurel und Oliver Hardy, hierzulande bekannt als Dick und Doof, und ihren halsbrecherischen Erlebnissen. Ein grandioses Spektakel, live begleitet auf dem Flügel von Stephan Graf von Bothmer. Theaterstücke für jedes Alter.
Die individuelle Entscheidung, an einem Ort zu arbeiten und zu leben, ist von vielen Faktoren beeinflusst. Kultur ist einer der wichtigsten. Und davon hat Adlershof reichlich, denn kreative Geister gibt es hier zahlreich.
Adlershof con.vent. und viele andere Engagierte organisieren ein vielfältiges kulturelles Angebot: Lesungen mit namhaften Autoren, Stummfilmkonzerte mit DJs, die an die glanzvolle Filmgeschichte des Hightechparks erinnern, Konzerte, unterhaltsames Puppentheater für alle Altersgruppen, Feste oder Sportveranstaltungen aller Art. Einen vollen Saal garantiert jede Auflage des „Science Slam“, ein Präsentationswettstreit, der unter reger Publikumsbeteiligung zwischen Bier und Bratwurst den besten naturwissenschaftlichen Vortrag kürt. Zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ im Juni strömen jährlich Tausende Besucher nach Adlershof, um einen Blick in die Zukunft und hinter die Kulissen von Wissenschaft, Technologie und Medien zu wagen. Der Standort ist quicklebendig, Anziehungspunkt für Gäste aus der ganzen Welt. 22.000 Menschen studieren und arbeiten hier. Auch als Wohnort ist Adlershof mittlerweile erste Adresse.
Von Peter Trechow für Adlershof Special