Zwei Philipp Schwartz-Stipendien für die HU
Gefährdete Wissenschaftler aus Syrien und der Türkei forschen ab Juli in Berlin
Durch eine erfolgreiche Bewerbung im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative hat die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) die Möglichkeit erhalten, Philipp Schwartz-Stipendien an zwei gefährdete Forschende zu vergeben.
Dr. Mohamed Ali Mohamed aus Aleppo (Syrien) und Dr. Nil Mutluer aus Istanbul (Türkei) werden ab Juli 2016 für zwei Jahre als Stipendiaten an der HU forschen. Mit den Philipp Schwartz-Stipendien können sie ihre wissenschaftliche Karriere fortsetzen, die sie aufgrund der aktuellen Situation in ihren Heimatländern unterbrechen mussten.
„Die Humboldt-Universität ist eine offene und internationale Hochschule. Wir freuen uns, den beiden Wissenschaftlern an der HU einen inspirierenden Ort zu bieten, um in Ruhe zu arbeiten und heißen sie herzlich willkommen“, sagt Präsidentin Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst.
Dr. Mohamed Ali Mohamed arbeitet bereits seit Januar 2016 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut bei Prof. Hilmar Schröder, der ihm auch in den kommenden zwei Jahren als wissenschaftlicher Mentor zur Seite stehen wird. „Nachdem der Krieg anfing, musste ich im August 2015 meine Arbeit an der Universität von Aleppo beenden. Dort war ich Assistant Professor am Geographischen Institut. An der HU hatte ich 2010 schon promoviert. Ich bin glücklich und erleichtert, dass ich mein Projekt zu GIS-basierter Bodenforschung in Metropolregionen jetzt mithilfe des Philipp Schwartz-Stipendiums fortsetzen kann.“
23 Stipendien bundesweit vergeben
Auch Dr. Nil Mutluer, Soziologin mit dem Fachgebiet Gender Studies, freut sich sehr über das Stipendium. Sie wird sich am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) mit Fragen zum Thema "The Masculine Voice of Political Authority in Turkey: From Gezi to Sur" befassen. „Es ist eine große Freude, dass wir gleich zwei dieser renommierten Stipendien an der HU vergeben konnten. Damit können wir Forschenden, deren Karriere in Gefahr ist, eine Perspektive bieten – und gleichzeitig unsere Forschung an der HU fachlich erweitern“, sagt Gökce Yurdakul. Die Professorin für Diversity and Social Conflict am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der HU wird Mutluer bei der Umsetzung ihres Vorhabens unterstützen.
Auch über die Philipp Schwartz-Initiative hinaus können sich an der HU gefährdete Forschende sowie potentielle Gastgeberinnen und Gastgeber an die zentrale Ansprechpartnerin für HU-Initiativen „Refugees Welcome“ in der Stabsstelle Internationalisierung wenden. Dort werden sie in enger Absprache mit den verschiedenen Anlaufstellen im Hause entsprechend ihrer individuellen Situation nach Möglichkeit schnell und unbürokratisch beraten.
Über die Philipp Schwartz-Initiative
Im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative wurden in einem wettbewerblichen Verfahren bundesweit 23 Stipendien vergeben. Die Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher. Finanziert wird die Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung sowie die Stiftung Mercator.
Weitere Informationen
- Die Pressemitteilung der Alexander von Humboldt-Stiftung
- Informationen zur Philipp-Schwartz-Initiative
- "Refugees Welcome"-Angebote an der HU
- Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der HU
- Das Geographische Institut der HU
Kontakt
Inse Böhmig
Zentrale Ansprechpartnerin HU-Initiativen „Refugees Welcome“
Stabsstelle Internationalisierung
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel: 030 2093-20092
inse.boehmig(at)hu-berlin.de
Pressekontakt:
Hans-Christoph Keller
Pressesprecher
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-2946
pr(at)hu-berlin.de
Pressemitteilung der HU Berlin