Adlershofer Tischgepräch
... mit Anke Kaysser-Pyzalla, Wissenschaftliche Geschäftsführerin der Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH (HZB). Die Einrichtung mit über 1.100 Mitarbeitern ist durch die Fusion des Hahn-Meitner-Instituts und der BESSY GmbH im Jahr 2009 entstanden. Pendeln bestimmt seitdem den Lebensrhythmus von Anke Kaysser-Pyzalla, arbeitet sie doch zu gleichen Teilen in Adlershof und Wannsee. Und auch in ihrer Freizeit pendelt sie: zwischen Potsdam und Lüneburg.
Adlershof Journal: Was ist Ihr Lieblingsplatz in Adlershof?
Anke Kaysser-Pyzalla: Natürlich unser Institut. Aber ich sitze auch gern mal in der „esswirtschaft“. Sie ist ein großer Gewinn für den Standort.
Wie verbringen Sie Ihre Mittagspause?
Meistens arbeite ich durch und esse dann lieber abends warm.
Was war Ihre erste Begegnung mit Adlershof?
Mein erster Arbeitstag hier ist keine drei Jahre her. Mein Eindruck, nachdem ich zuvor in fast 300 Jahre alten Gebäuden in Wien gearbeitet habe: Adlershof ist ein dynamischer Standort. Hier ist noch Platz zum Wachsen.
Wie kommen Sie zur Arbeit?
Ich wohne in Potsdam und nehme das Fahrrad, wenn ich nach Wannsee muss. Sollte es in Strömen regnen, bestell ich mir auch mal ein Taxi. Für die Fahrt nach Adlershof steht ein Dienstwagen bereit.
Worüber haben Sie sich kürzlich am meisten geärgert?
Über die Haltung: „Wir können das selber am besten, wir müssen niemand anderen fragen.“ Einige Menschen sperren sich regelrecht, andere kompetente Personen mit Sachkenntnis in Projekte einzubeziehen. Das bremst beim Finden neuer Lösungen.
… und am meisten gefreut?
Wenn einer der Kollegen im Zentrum einen Lehrstuhl an einer Universität bekommen hat, wie erst kürzlich im Bereich Solarenergieforschung.
Was ist Ihr nächstes Ziel?
Unsere Großprojekte erfolgreich weiterzuführen: Das sind BERLinPro (Linearbeschleuniger mit Energierückgewinnung), das Energieforschungsprojekt EMIL (eine neue weltweit einzigartige Beamline zur in-situ-Untersuchung von Grenzflächen z. B. in Solarzellen und zur Untersuchung katalytischer Prozesse) sowie der Aufbau des Hochfeldmagneten und der Instrumente an der Neutronenquelle in Wannsee. Außerdem muss der Fusionsprozess des HZB weiter gestaltet werden: Zum Beispiel haben wir die Doktorandenbetreuung neu aufgestellt und gemeinsame Labore mit den Universitäten gegründet.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Ich fahre ganz viel Rad, besonders im Süden Lüneburgs, wo mein Mann wohnt. Freunde treffen und gemeinsam kochen gehören zu unserem Wochenendprogramm. Außerdem besuchen wir gern Ausstellungen. Mein Lieblingsmaler ist Thomas Kleemann aus Geesthacht. Der Aktionskünstler Erwin Wurm gefällt mir auch.
Das Gespräch führte Sylvia Nitschke