Der Wellnessforscher
Markus Klose entwickelt tonangebende Mentalsysteme
Markus Klose, ein Berliner Entwickler moderner Mentalsysteme, setzt auf das rechte Maß zwischen Entspannung und Anspannung. Das macht die Nutzer nicht nur geistig fit, sondern kann Krankheiten wie Burn-Out oder Herzinfarkt vorbeugen.
In Markus Kloses Büro im sechsten Stock des Adlershofer Informatikzentrums sieht es so gar nicht wie in einem Wellnesstempel aus. Und doch schwebt der Chef der Neurotronics GmbH dort regelmäßig auf Wolke Sieben. Dazu nimmt der schlanke junge Mann in seinem Massagesessel Platz, setzt die Kopfhörer und eine Spezialbrille auf und lässt seine Sinne durch eine Kombination aus Musik und Farben verzaubern.
Laxman heißt Kloses mobiler Stressmanager. Das ist ein audiovisuelles Mentalsystem, das – wie in klinischen Studien nachgewiesen – sehr effizient die Reizverarbeitung des Anwenders über Frequenzen stimuliert und so bestimmte Gemütszustände beeinflusst. Nach der 20-minutigen Sitzung sind Kloses Batterien wieder aufgeladen, die Muskeln entspannt. Er testet den „Schrittmacher für die grauen Zellen“ nicht nur, sondern ist überzeugt von seiner Erfindung, von der er in den letzten drei Jahren einige Tausend Stück verkauft hat. Größtenteils ins Ausland. Nach der krisenbedingten Flaute im letzten Jahr sind momentan die USA, Tschechien und Großbritannien interessante Märkte, sagt Klose, dessen Geburtsort Buffalo, New York ist.
Markus Klose studierte zwei Jahre an der FU Berlin Psychologie. Anschließend trat er einer psychologischen Interessengemeinschaft bei und beschäftigte sich jahrelang mit Meditation und Entspannungstechniken. Parallel dazu baute er einen Internetvertrieb und später Händlernetze für audiovisuelle Mentalsysteme und Biofeedback-Produkte auf. Mit der guten Marktkenntnis begann er in dieser Nische eigene Systeme zu entwickeln und gründete 2005 die Neurotronics GmbH, die heute sechs Mitarbeiter hat.
Preiswertes Produkt für den Massenmarkt
Unternehmer wollte Markus Klose schon nach dem Abitur werden. Vorbild war der Vater einer Kindergartenfreundin, der in der Textilbranche tätig war. Für das angestrebte Wirtschaftsingenieurstudium schien ihm eine technische Ausbildung bei Mercedes Benz eine gute Voraussetzung zu sein. Die absolvierte er auch. Doch nach diesem Ausflug ins Praktikerdasein schwenkte er zu den Naturwissenschaften zurück.
Die Affinität dafür wurde ihm praktisch schon in die Wiege gelegt. Klose kommt aus einer Ärztefamilie: Der Vater war Professor für Humangenetik an der Berliner Charité, die Mutter Zahnärztin und in der weiteren Verwandtschaft gibt es ebenfalls Ärzte und Psychologen. Experimentierend und bastelnd verbrachte Klose die Kindheit. So tüftelt er heute noch gern, derzeit am kleinsten Biofeedbackgerät der Welt. Ob für mentales Training, die Behandlung hyperaktiver Kids oder beispielsweise in Verbindung mit Superlernen einsetzbar – Klose strebt ein preiswertes Produkt für den Massenmarkt an.
Ob ihm dann auch wieder für frühere Hobbys, wie Poolbillard zu spielen, Zeit bleibt, ist fraglich. 2003 hat er als Berliner Landeskapitän im Poolbillard bewiesen, dass er auch in angespannten Situationen die Nerven behält.
von Sylvia Nitschke
Link: www.neurotronics.eu