Die Geburtsstunde des UniGardening
Studenten verschönern den Campus Adlershof
Dass ein Ende nicht immer ein Ende bedeuten muss, sondern auch einen neuen Anfang mit sich bringen kann, zeigt ein Projekt, das derzeit auf dem Campus Adlershof Gestalt annimmt. Denn hier, in der Newtonstraße gleich hinter dem Studierendencafé MoPs, ist Anfang November ein Garten angelegt worden, in dem Bauelemente vom Campus der Internationalen Gartenausstellung Berlin (IGA) zu finden sind. Bänke, Zäune und ein Gewächshaus wurden nach dem Abschluss der IGA im September über mehrere Tage von 20 Studierenden in Marzahn rück- und auf einem ausgehobenen Areal in Adlershof wieder aufgebaut – die Geburtsstunde des UniGardening Adlershof.
Hinter dem Projekt verbirgt sich die Studenten-Initiative Adlershof e.V., ein gemeinnütziger Verein, der 2015 ins Leben gerufen wurde und 46 Mitglieder zählt. „Wir wohnen alle im Studentendorf Adlershof“, sagt Charlotte Fischer, Studentin der Psychologie, im „Haus Elf“, das gleichzeitig als Bar und Geschäftsraum des Vereins dient und nur ein paar Ecken vom Garten entfernt liegt. „Was wir hier verdienen, können wir in unsere Projekte investieren, die das Leben in Adlershof angenehmer machen sollen.“ In den Verein kann sich „per Definition jeder einbringen, ortsbedingt sind derzeit die meisten von der HU, aber auch ein paar Studis von anderen Hochschulen machen mit“, berichtet Joscha Hanel, Physikstudent, der im Vorstand der Studenten-Initiative aktiv ist.
Investiert wird derzeit vor allem ins UniGardening, auch mithilfe von Sponsoren und Kooperationspartnern wie der WISTA-Management GmbH, die für Sicherheitsleistungen aufkommt, und dem Quartiersmanagement, von dem der Verein gerade 800 Euro erhalten hat. Die Gartenfläche hat das Bezirksamt kostenlos zur Verfügung gestellt. Der wichtigste Partner sind jedoch die IGA-Workcamps „Grüne Berufe“. Während der IGA hat das Projekt, das am Fachgebiet Fachdidaktik Agrar- und Gartenbauwissenschaften des Thaer-Instituts angesiedelt ist, Jugendlichen einen praxisnahen Einblick in die 14 klassischen „Grünen Berufe“ ermöglicht.
Was hat die Studenten-Initiative nun mit der Adlershofer Gartenfläche vor? „Im Winter werden Workshops stattfinden, etwa zum Bauen eines Vogelhauses“, kündigt Charlotte Fischer an. Im Frühjahr beginnt dann die Bewirtschaftung der Flächen. „Über ein Patenschaftssystem kann sich jeder einbringen, Studenten, Wissenschaftliche Mitarbeiter, Professoren, Anwohner, sowohl einzeln als auch in der Gruppe“, erläutert Raphaël Lorenz-de Laigue, Psychologie-Masterstudent und ebenfalls Initiativenmitglied. Außerdem wäre es perspektivisch schön, wenn Geflüchtete aus den Adlershofer Flüchtlingsunterkünften mitgärtnern würden, gemeinsam könnte so ein interkultureller Garten entstehen. Ein Ansatz, den Prof. Dr. Marcel Robischon, Leiter des Fachgebiets Fachdidaktik, lobt.
Autor: Michael Thiele, HU Berlin
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Quelle: HU Berlin