Ein Leuchtturm für neue Materialien
Das neu gegründete INAM-Netzwerk will brillante Ideen in die Praxis überführen
Ohne Grundlagenforschung keine neuen Materialien. Doch allzu oft bleiben bahnbrechende Erkenntnisse in den Labors stecken, weil Wissenschaftler den Schritt zum Produkt scheuen. Es ist wichtig, dass alle Akteure im Prozess von der Idee zur vermarktbaren Innovation an einem Strang ziehen. Deshalb haben sich im Wissenschafts- und Technologiepark Berlin-Adlershof unlängst Forscher und Vertreter der Wirtschaft zum Innovationsnetzwerk für neue Materialien (Innovation Network for Advanced Materials, INAM) zusammengeschlossen.
„Ziel ist es, innovative Konzepte zum Einsatz neuer Materialien und Technologien in Elektronik, Optik und Photonik zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt INAM-Interimsvorstand Nikolai Puhlmann. Dabei handelt es sich zum Beispiel um kostengünstige Produktionsprozesse dank neuer Drucktechnologien, transparente, leitfähige Beschichtungen für Dünnschichtsolarzellen oder die Weiterentwicklung organischer Leuchtdioden (OLED) für die Automobilbranche. „Besonders wichtig ist uns dabei, Grundlagenforschung und Anwendung so weit wie möglich zusammenzubringen“, betont Puhlmann.
Entsprechend finden sich im INAM Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette, unter anderem die OSRAM GmbH, die Ledvance GmbH, das Integrative Research Institute for the Sciences (IRIS Adlershof) der Humboldt-Universität zu Berlin, die Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner und die WISTA-MANAGEMENT GMBH. Die Kompetenzen sind breit gefächert: Das Spektrum weiterer Netzwerker reicht von der auf Produktdesign spezialisierten Agentur Pilotfish GmbH über die offene Entwicklungswerkstatt Fab Lab Berlin bis zur Patent- und Technologietransferberatung durch die Humboldt-Innovation GmbH sowie Weitnauer Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft.
Initiiert wurde das zunächst auf drei Jahre angelegte Netzwerk von Vordenkern aus Adlershof und Berlin Partner. Das kommt nicht von ungefähr, denn in Adlershof haben rund um das IRIS etliche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und innovative Unternehmen ein Kompetenzzentrum der optischen Analytik und der Materialwissenschaften entstehen lassen.
Von Mirko Heinemann für Adlershof Special