Gemeinsam stark – das neue Berliner Solarnetzwerk
Seit Juli gibt es das Berlin Solar Network. Der Zusammenschluss will nicht nur die Kooperation der Unternehmen stärken, sondern auch der Politik aufzeigen, welche Konsequenzen die Kürzung der Solarförderung für die Firmen und den Standort Berlin hat.
„Alles begann, als die Berliner Solarunternehmen sich Ende letzten Jahres gegen die Änderung der Einspeisevergütung eingesetzt haben”, sagt Dagmar Vogt, Vorsitzende des Netzwerkes und Gründerin der vogtgroup. Demonstrationen und Protestaufrufe haben nicht verhindert, dass jetzt weniger für Solarstrom bezahlt wird. Die Unternehmen aber haben festgestellt, dass sie gut miteinander arbeiten und etwas bewegen wollen.
„Wir müssen Aufklärungsarbeit leisten und mit der Politik Kontakt aufnehmen“, so Vogt. Denn die Solarbranche sitzt in der Zwickmühle: Die Erforschung, Entwicklung und der Verkauf von Solarzellen und -modulen schaffen zwar Tausende von Arbeitsplätzen. Zur gleichen Zeit steht die Branche aber im Kreuzfeuer der Kritik, weil sie die Stromkosten nach oben treiben soll. Mit der Kürzung der Vergütungssätze für Solarstrom bangt sie um ihr Bestehen.
Dringliches Ziel des Netzwerkes ist daher der Dialog mit der Politik. In der Bundeshauptstadt werden Entscheidungen getroffen, die über das Schicksal der ganzen Branche bestimmen. Beispielsweise wenn es um die Frage geht, wie hoch die Kosten von Solarstrom tatsächlich sind. „Das muss man ganz klar aufarbeiten“, sagt Vogt. Die entsprechenden Daten will das Netzwerk im Herbst vor Journalisten präsentieren.
Vorrangiges Ziel des Netzwerkes ist die Arbeit im Land Berlin. „Wir haben unsere Arbeitsplätze und unsere Investitionen im Land Berlin. Wir möchten alle unseren Standort hier erhalten“, sagt Vogt. “ Wir, das sind die bisher 29 Mitglieder des Solarnetzwerkes. Zehn weitere stehen bereits auf der Warteliste. Zu den Mitgliedern zählen neben Modulherstellern auch das Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie. „Das Netzwerk ist sehr breit aufgestellt.“ Es sind auch Batteriehersteller, Softwareentwickler oder Rechtsanwälte dabei. Das spiegelt den umfangreichen Wissensstand der Branche wider.
Gemeinsame Ziele und Synergiemöglichkeiten wurden Ende August bei einem Wissensdialog ausgelotet und festgesteckt. Hier geht es um Themen wie Wissensmanagement, Business Development oder die Finanzierung von Innovationen. „Wir erwarten eine aktive Beteiligung“, sagt Vogt, keine Pro-forma-Mitgliedschaften. Denn es gibt viel zu tun. Beispielsweise, um die Verfügbarkeit von Fachkräften zu sichern.
Die Photovoltaikindustrie ist noch eine sehr junge Industrie. Oft fehlt das Spezial-Know-how. Spezielle Weiterbildungsprogramme für die Mitarbeiter der Branche sind nötig und sollen entwickelt werden. „Wir müssen uns fragen, was man gemeinsam als Unternehmer an einem Standort anbieten kann“, so Vogt. Denn den Mitgliedern des Solarnetzwerks geht es nicht nur darum, den Standort Berlin langfristig zu erhalten, sondern ihn auch zu verbessern.
von Britta Danger
Link: www.vogt-solar.com