HU-Klimageograph Dr. Christoph Schneider im KOSMOS On Air Podcast
„Arktische Klimaänderungen, was geht uns das an?“
Derzeit werden dramatische Klimaänderungen in der Arktis beobachtet, die mit unglaublicher Schnelligkeit vonstatten gehen. Angetrieben durch die globale Erwärmung, steigt die gemittelte bodennahe Lufttemperatur in den letzten Jahrzehnten in der Arktis zwei bis drei mal schneller als sonstwo auf dem Globus. Die Eisbedeckung in der Arktis im September hat seit dem Beginn von satellitengestützten Beobachtungen in den 1970er Jahren um nahezu die Hälfte abgenommen. In 30 bis 50 Jahren rechnet man mit einer nahezu eisfreien Arktis im Sommer.
Die erhöhte Sensitivität des arktischen Klimasystems wird allgemein als Arktische Verstärkung, zu Englisch ‚arctic amplification‘, bezeichnet. Die zugrundeliegenden Prozesse für diese verstärkte Reaktion des Klimasystems in der Arktis sind in ihrer Zusammenwirkung und relativen Wichtigkeit noch nicht vollständig verstanden. Diese Wissenslücke bringt auch Probleme bei der Einschätzung der Auswirkungen der arktischen Klimaänderungen auf unser Wetter in den mittleren Breiten mit sich. Klimamodelle lassen bisher keinen eindeutigen kausalen Schluss zum Zusammenhang zwischen Klimaänderungen in der Arktis und der Zunahme von extremen Wetterlagen (überdurchschnittlich kalte/warme Winter-/Sommerperioden) in Europa und Nordamerika zu.
Im Podcast diskutieren Prof. Dr. Manfred Wendisch, Universität Leipzig und Prof. Dr. Christoph Schneider, Humboldt-Universität Berlin mögliche Hypothesen zu den Zusammenhängen, wie das arktische Klima unser Wetter in Mitteleuropa beeinflussen könnte.
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Kontakt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Herr Prof. Dr. Christoph Schneider
Geographisches Institut
Rudower Chaussee 16
12489 Berlin
+49 30 2093 9411
c.schneider(at)geo.hu-berlin.de