Jugend forscht Landessieger gekürt
Mit Algen, Elektrolysezelle und Verkehrswarnsystem zum Erfolg
Zehn Jungforscher aus Berlin qualifizieren sich für das 54. Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb
Für den 54. Bundeswettbewerb von Jugend forscht haben sich zehn talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Berlin qualifiziert. Die Lan-dessieger wurden heute in der Hauptstadt ausgezeichnet. Beim diesjährigen Landeswettbewerb, ausgerichtet von der Siemens AG, präsentierten 38 Jung-forscherinnen und Jungforscher insgesamt 23 Forschungsprojekte.
Landessieger im Fachgebiet Biologie wurden Friedrich Richard Gamp (16) und Julian Karimi (15) vom Humboldt-Gymnasium. Sie befassten sich mit einem ak-tuellen Thema: der Verschmutzung des maritimen Ökosystems durch Plastik-müll. In ihrem Projekt untersuchten sie die Wirkung von Plastikmüll auf Pflanzen am Beispiel der Alge Caulerpa taxifolia. Die beiden konnten nachweisen, dass Algen, die Mikroplastik aufnehmen, deutlich schlechter wachsen, einen geringe-ren Chlorophyllgehalt haben und teilweise sogar absterben. Ebenfalls im Fach-gebiet Biologie erfolgreich war Jolanda Schumann (17) vom Robert-Havemann-Gymnasium. Sie analysierte die Konzentrationsfähigkeit von Schülern in ver-schiedenen Unterrichtssituationen. Dazu führte sie mithilfe von EEG-Sensoren Messungen der Gehirnaktivität durch. Auf Basis ihrer Forschungsarbeit entwi-ckelte sie konkrete Empfehlungen für die Unterrichtsgestaltung, um die Aufmerk-samkeit der Schüler zu verbessern.
Im Fachgebiet Chemie siegten Florian Krebs (17) und Anna-Noemi Lotz (17) vom Romain-Rolland-Gymnasium. Die Jungforscher entwickelten eine kombi-nierte Solar- und Elektrolysezelle, um damit Solarstrom in Form von Wasserstoff kostengünstig speichern zu können. Neben einer Effizienzsteigerung war es ihr Ziel, durch eine spezielle Vorrichtung den Einbau der Zelle in Gebäudewände und Dächer zu ermöglichen. Yassin Ouali (17) und Nadim Adham (17) vom Her-der-Gymnasium überzeugten die Jury im Fachgebiet Mathematik/Informatik. Die jungen MINT-Talente programmierten eine spezielle Software, mit der sich Mole-küle auf Teilchenebene dreidimensional simulieren lassen.
Die elektromagnetischen Wellen der Kochfelder von Induktionsherden können Herzschrittmacher oder Defibrillatoren stören, was bei Trägern dieser Implantate unter Umständen zu lebensgefährlichen Komplikationen führt. Zur Verringerung dieses Gesundheitsrisikos entwickelte der Physik-Landessieger Henrik Herme-link (15) vom Bildungs- und Forschungszentrum Berlin e. V. eine innovative und kostengünstige technische Lösung. Mit dem Landessieg für die beste interdiszip-linäre Arbeit wurden Ferdinand Karnath (13) und Jupp Nepomuk Haasler (17) vom Heinrich-Hertz-Gymnasium ausgezeichnet. Sie konstruierten ein sensorge-stütztes Verkehrsleitsystem, um an gefährlichen Kreuzungen insbesondere Un-fälle von Fahrradfahrern mit Lkw zu vermeiden. Auf stationären Bildschirmen wer-den dabei alle Verkehrsteilnehmer rechtzeitig vor möglichen Kollisionen gewarnt.
Nach den Landeswettbewerben im März und April findet das 54. Bundesfinale vom 16. bis 19. Mai 2019 in Chemnitz statt – gemeinsam ausgerichtet vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU als Bun-despateninstitution und von der Stiftung Jugend forscht e. V. Unterstützer der Veranstaltung sind die Siemens AG als Premiumpartner sowie der Freistaat Sachsen und die Stadt Chemnitz.
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