Nathalie Picqué ist neue Direktorin am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI)
Die Physikerin wird am Institut einen neuen Bereich für Präzisionsphysik aufbauen
Professor Dr. Nathalie Picqué baut als Direktorin am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) in Berlin einen neuen Forschungsbereich auf. Ihre Berufung Ende 2023 ist verbunden mit einer Professur für Physik (W3-S) an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Im Bereich „Präzisionsphysik“ werden neue Erkenntnisse in der molekularen und optischen Physik mit fortschrittlichen Werkzeugen der Laserwissenschaft, nichtlinearen Optik und Photonik erarbeitet. Der Bereich treibt die Laserfrequenzkamm- und Doppelkamm-Technologie voran, sucht nach neuen physikalischen Erkenntnissen, indem die Grenzen der Präzisions-Laserspektroskopie einfacher Moleküle ausgelotet, die Grenzen der Interferometrie erweitert und neue Anwendungen untersucht werden. Am MBI verfolgt Nathalie Picqué weiterhin ihre Leidenschaft für die Erforschung der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit den WissenschaftlerInnen des MBI und auf die Entwicklung neuer Forschungsthemen.
Die französische Physikerin Nathalie Picqué war zuvor als Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (Garching, Deutschland) und davor als Forscherin am Centre National de la Recherche Scientifique (Orsay, Frankreich) tätig. Sie promovierte 1998 in Physik an der Universität Paris-Saclay (Frankreich). Ihre Forschungsinteressen liegen auf den Gebieten Optik und Molekularphysik, insbesondere in den Bereichen Interferometrie, Präzisionsspektroskopie und Lasertechnologie. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Ideen im Zusammenhang mit Laserfrequenzkämmen und auf die Anwendung dieser neuartigen Konzepte in der Metrologie, der Molekülspektroskopie, der Holographie und der Chip-Scale-Sensorik. Sie ist eine Pionierin in der Entwicklung und Anwendung von Spektroskopietechniken über große spektrale Bandbreiten unter Verwendung optischer Frequenzkämme. Zu diesen Methoden gehören die Doppelkamm-Spektroskopie und die Fourier-Transformations-Spektroskopie mit einem optischen Frequenzkamm.
Nathalie Picqué wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2021 mit dem Gentner-Kastler-Preis für Physik, 2021 mit einem Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats, 2022 mit dem Breakthrough in Physical Sciences der Falling-Walls Foundation und 2023 mit dem Cécile DeWitt-Morette-Preis der französischen Akademie der Wissenschaften.
Als Doktormutter und Mentorin für Postdocs engagiert sich Nathalie Picqué seit langem für die Ausbildung herausragender junger ForscherInnen. Dreiundzwanzig ihrer ehemaligen StudentInnen und Postdocs sind heute ProfessorInnen an Universitäten in aller Welt und leiten ihre eigenen Labors.
Kontakt:
Pressemiteilung des MBI vom 12. März 2024.