Neue mikro-spektroskopische Methoden
Am ISAS Berlin gibt es ein neues Applikationslabor
In einem über drei Jahre laufenden Projekt haben die Berliner ISAS-Wissenschaftler neue mikro-spektroskopische Methoden entwickelt, mit denen sich ultradünne Schichten besser hinsichtlich des abgedeckten Spektralbereichs, Auflösung und Empfindlichkeit charakterisieren und zeitabhängige Prozesse spektral aufgelöst verfolgen lassen. Das Vorhaben mit dem Titel "Neue Konzepte für die Schwingungsspektroskopie an nanoskopischen Materialien" wurde vom Land Berlin mit Geldern aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Im Rahmen des Projekts konnten die Wissenschaftler etwa ein Raman-Mikroskop am ISAS aufbauen, das einen erheblich breiteren spektralen Bereich erfasst als derzeit verfügbare kommerzielle Geräte. Auch ein Infrarot-Mikroskop wurde installiert und dient nun zur polarisationsoptischen Analyse ultradünner Schichten, wie sie etwa bei funktionalen Oberflächen vorkommen. Ein neuartiger Echelle-Spektrograph zur parallelen Erfassung des MIR-Spektralbereichs (mittleres Infrarot) mit einer Zeitauflösung im Bereich von Millisekunden, der an den Mikroskop-Aufbau gekoppelt werden kann, wurde entwickelt und erfolgreich getestet.
Diese Kombination von Methoden soll neue Anwendungen in der Mikrofluidik und an Biosensoren ebenso wie die Untersuchung von Halbleiter-Nanostrukturen oder den markerfreien Nachweis organischer Moleküle ermöglichen. Die Leistungsfähigkeit der Messkonzepte wurde bereits anhand organischer und anorganischer Nanofilme demonstriert. Die Erfassung zeitabhängiger, schnell ablaufender Prozesse ist insbesondere für die Bioanalytik und die physikalische Chemie wichtig.
Zusätzlich zu ihrer Nutzung in der Grundlagenforschung ist auch eine Überführung der Messkonzepte in kommerzielle Produkte geplant.
Kontakt:
Tinka Wolf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften - ISAS - e.V.
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