Prof. Dr. Ulrich Panne
HU-Professor für „Instrumentelle Analytische Chemie“ und Leiter der Abteilung I „Analytische Chemie; Referenzmaterialien“ der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Ulrich Panne, Jahrgang 1964, studierte Chemie mit dem Schwerpunkt Analytische Chemie an der Universität Dortmund und dem UCL London. Nach dem Diplom in Analytischer Chemie (1989) wechselte er zur Dissertation über Sensorik mit zeitaufgelöster Fluoreszenz an die Technische Universität München. Zwischen 1993 und 1995 baute er das Labor für „Laser Spectroscopy in Atmospheric Chemistry” am europäischen Joint Research Center Ispra, Italien, auf.
Mit der Leitung der Arbeitsgruppe „Angewandte Laserspektroskopie“ am Institut für Wasserchemie der Technischen Universität München folgten Arbeiten zur Entwicklung von spektrochemischen Verfahren für die Umwelt- und Prozessanalytik, die 2001 mit der Habilitation in Analytischer Chemie abgeschlossen wurden. Nach einem abgelehnten Ruf an die Universität Leipzig erfolgte 2004 die Annahme der Professur für „Instrumentelle Analytische Chemie“ an der Humboldt-Universität zu Berlin und gleichzeitige Übernahme der Leitung der Abteilung I „Analytische Chemie; Referenzmaterialien“ der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, BAM.
U. Panne erhielt neben Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Fonds der Chemischen Industrie und der Europäischen Union 1996 den Fachgruppenpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) für Analytische Chemie. Im Jahre 2002 folgte der Adolf-Martens-Preis der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung für „die Anwendungen der Laser-Plasma-Spektroskopie in der Prozessanalytik“ und im Jahre 2009 der Fresenius-Preis für Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
Sein Forschungsgebiet
Im Mittelpunkt der persönlichen Forschungsaktivitäten von Prof. Panne steht die instrumentelle Analytik. Dabei spielt besonders die spektrochemische Methodenentwicklung eine zentrale Rolle zur Schaffung neuer analytischer Werkzeuge. Seine Arbeitsgruppe konnte mit diesen In-situ- und On-line-Monitoring- und Screening-Applikationen neue Einblicke in die stoffliche und zeitliche Dynamik komplexer Matrices in der Prozess- und Umweltanalytik gewinnen.
Ziel neuerer Arbeiten ist die instrumentelle und methodische Verknüpfung verschiedener elementanalytischer und molekularer spektroskopischer Techniken. Die Kombination der laserinduzierten Plasmaspektroskopie (LIBS) und der Raman-Mikroskopie gestattet zum Beispiel die Charakterisierung von Festkörperproben wie mikrostrukturierten Werkstoffe und heterogenen umweltrelevanten Matrices im µm-Bereich.
Die Emissionsspektroskopie mit Laserplasmen, LIBS, hat sich als universelles Werkzeug in so unterschiedlichen Applikationen wie der On-line-Analyse von 1500 °C heißen Glasschmelzen oder der In-situ- und On-line-Analyse von Hydrokolloiden und Aerosolen im Feldeinsatz bewährt.
Neuland konnte die Gruppe in jüngster Zeit auch mit der akustischen Levitation in einer Ultraschallfalle als Handhabungsmethode für die Spektroskopie betreten. Auf diese Weise lassen sich nicht nur kleine Probenvolumina handhaben, sondern auch fundamentale Prozesse wie die Kristallisation ohne Interaktion mit den Wänden einer Küvette beobachten.
Kontakt: Prof. Dr. Ulrich Panne, E-Mail: ulrich.panne(at)bam.de, Tel. : +49-(0)30-8104-1109, www.bam.de