Volle Sonnenkraft voraus!
In Adlershof behaupten sich Unternehmen und Forscher mit ausgezeichneter Expertise auf dem schwierigen Geschäftsfeld der Solarenergie
Innovative Ideen und nicht Dumpingpreise bringen Technologien weiter. Das zeigt sich mit Blick auf unverändert wachstumsstarke Adlershofer Solarunternehmen und die produktive Forschungsarbeit auf dem Campus. So werden am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) komplexe Materialsysteme erforscht, die zum Gelingen der Energiewende beitragen können. „Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Entwicklung effizienter und kostengünstiger Dünnschichtsolarzellen“, sagt Bernd Rech, Sprecher des HZB-Bereichs Erneuerbare Energie. Diese Solarzellen bestehen aus neuartigen anorganischen Verbindungshalbleitern oder aus Kombinationen mit organischen Absorbern, sogenannte Hybrid-Solarzellen. Photovoltaikprofessor Rech: „Aber auch Silizium ist für den Einsatz in Dünnschichtsolarzellen hochinteressant.“ Hier gilt es im Rahmen anwendungsorientierter Grundlagenforschung Materialien so zu optimieren, dass sie geeignet für extrem dünne Zellen sind.
„In Sachen Effizienz, Kosten und Haltbarkeit ist das Potenzial lange noch nicht ausgeschöpft“, ist Rech überzeugt. Besonders neue Materialien würden der an sich noch jungen Technologie der Photovoltaik in den nächsten Jahren einen Push verleihen. Rech: „Gerade ein Standort wie Adlershof, mit seiner starken Material- und Photonikkompetenz, kann einen Beitrag leisten, die Technologie voranzubringen, die in den letzten Jahren gezeigt hat, dass sie signifikant zur Stromversorgung beitragen kann.“ In der Forschung sei der Campus international hervorragend aufgestellt.
Aber auch kleinere und mittlere Adlershofer Unternehmen sind weltweit relevant. So gilt die skytron energy GmbH als Spezialist für Monitoring-, Regelungs- und Fernüberwachungssysteme von Photovoltaik-Kraftwerken. Seit 1977 im Geschäft, hat das Unternehmen weltweit mehr als 1.000 Anlagen mit einer Gesamtkapazität von fünf Gigawattpeak (GWp) installiert, um deren störungsfreien Betrieb zu garantieren und die Energieerträge zu optimieren. Geschäftsführer Jörgen Klammer ist stolz darauf, dass die Firma als führender Anbieter von Steuerungs- und Überwachungstechnologie für Großkraftwerke gilt. Erst kürzlich hat das Adlershofer Unternehmen eines der größten Solarkraftwerke Großbritanniens, die Kencot Hill Solarfarm, mit seiner Monitoringtechnologie ausgestattet.
Zu den heimlichen Technologieführern auf ihrem Gebiet zählt auch die budatec GmbH, ein Anlagenhersteller für die Halbleiter- und Solarindustrie. Spezialität: Vakuumlötsysteme in diversen Dimensionen, bis hin zu vollautomatisierten Produktionssystemen, die in Adlershof entwickelt, gefertigt und weltweit vertrieben werden. Das Geschäft läuft gut. So gut, dass die Firma Ende des Jahres in ein größeres Gebäude in der Melli-Beese-Straße ziehen wird.
Von Chris Löwer für Adlershof Special