Wachstum durch Technik
Wie sich Adlershofer Unternehmen entwickeln
Wie wachsen Adlershofer Unternehmen? Lässt es sich planen? Sind allein die Zahlen entscheidend? Wir haben uns bei erfolgreichen Unternehmen auf dem Campus umgehört.
Den wenigsten dürften die optischen Messtechniksysteme der Adlershofer LLA Instruments GmbH vertraut sein – sie tun ihren Dienst meist im Verborgenen, etwa in Maschinen zur Kunststoffsortierung oder in Labors sowie Universitäten. Genauso still ist auch die Erfolgsgeschichte des Unternehmens, das im nächsten Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Die Firma gilt als führend im Bereich der bildgebenden Nahinfrarot-Messtechnik und zählt zu den Pionieren in Adlershof: LLA hat hier als erstes Hightechunternehmen 2007 ein eigenes Firmengebäude errichtet, das bereits sieben Jahre später um ein Fertigungsgebäude für Hyperspektralkameras erweitert wurde.
Doch welche Weichen müssen gestellt werden, um beständig und solide zu wachsen? Was ist überhaupt gesundes Wachstum? „Wachstum bedeutet für die LLA, dass unser Anspruch ist, funktionell mehr zu leisten als unsere Marktbegleiter. Wir definieren Wachstum daher über Innovation und natürlich auch Zahlen“, erklärt Geschäftsführerin Annett Lucht. Im Kern gehe es darum, immer neue Märkte im Blick zu haben und die mit maßgeschneiderter Technologie zu bedienen. Wenn LLA in den Bereichen Pharma, Life Science, Food sowie Forschung Wachstumspotenziale ausmacht, dann arbeitet die Geschäftsführerin mit ihrer Mannschaft daran, diese mit neuen technischen Lösungen zu erschließen.
Der Schlüssel zu einer soliden Geschäftsentwicklung besteht auch für Alexander Laskin, Geschäftsführungsmitglied der AdlOptica GmbH, in fortdauernder Innovation und darin, die Fühler auszustrecken, wo es passende Wachstumsmärkte gibt: „Wir setzen weiter auf die Entwicklung neuer Optiken, weil es daran wachsendes Interesse gibt.“ Die Laseroptik-Firma hat mit vier Mitarbeitern zwei Räume im Gründerzentrum gemietet, sitzt schon lange am Standort und wurde dieses Jahr auf der Photonics West mit dem „Prism Awards for Photonics Innovation“ ausgezeichnet. Auch mit solchen Auszeichnungen hat sich AdlOptica am Markt einen Namen gemacht, insbesondere auf dem Gebiet der Strahlformungsoptik sowie der multifokalen Laseroptik für wissenschaftliche und gewerbliche Zwecke. „Wir wachsen eher stufenweise, indem wir neue Produkte starten, die den Umsatz steigen lassen“, erklärt Laskin. Es ist die detailverliebte Arbeit und der innovative Impetus, der bei der kleinen Firma für ein qualitatives Wachstum sorgt, das ohne bombastische Mitarbeiter- und Umsatzzahlen auskommt. „Nicht nur Zahlen sind entscheidend“, betont Laskin.
Ähnlich sieht das auch Lucht: „Ausschlaggebend für unser Wachstum ist der Vorteil, dass LLA einen ‚unschlagbaren‘ Lieferumfang anbietet. Das heißt: Wir bieten nicht nur die Kamera an, sondern eine Komplettlösung, die sofort arbeitsbereit ist, nachdem Sie installiert wurde.“
Clevere Lösungen mit Alleinstellungsmerkmal, intuitive Bedienung und hervorragende Performance sind die Zutaten für Adlershofer Hightechunternehmen, um zu gedeihen. Allerdings stößt die Erweiterung der Geschäftstätigkeit immer öfter an eine Art natürliche Grenze: Es mangelt an qualifizierten Mitarbeitern. „Es ist schwer neue Mitarbeiter zu finden“, sagt Laskin, „aber das ist nicht unser oberstes Ziel.“ Im Zweifel zapft Laskin Kompetenzen aus dem Partnernetzwerk an. Auch hier gilt: Nicht allein Zahlen entscheiden über gesundes Wachstum. Entscheidend sind das Know-how, gute Netzwerke und innovative Produkte, die auf dem Markt ihresgleichen suchen.
Von Chris Löwer für Adlershof Journal