Wenn Familien nicht mehr weiterwissen: Rat und Hilfe gibt es bei CON-RAT
Kindererziehung ist eine Herausforderung, bei der viele Eltern an ihre Grenzen stoßen. Laut einer Studie der Universität Braunschweig gibt es in jeder dritten deutschen Familie gravierende Probleme. Professionelle Hilfe bei Erziehungs- und Familienschwierigkeiten bietet die Fröbel-Familienberatungsstelle CON-RAT.
„Familienprobleme treten in allen Schichten auf und betreffen den Entwicklungsingenieur genauso wie den Hartz-IV-Empfänger“, weiß Dr. Gudrun Rannacher, Leiterin von Con-rat in Adlershof, aus 20-jähriger Erfahrung. Das achtköpfige Team aus Psychologen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie Sozialpädagogen steht Eltern in Situationen zur Seite, in denen sie nicht mehr weiterwissen. Auf Initiative der WISTA-MANAGEMENT GMBH wird am Standort Adlershof seit November 2010 ein zukunftsweisendes Konzept aus kompetenter Kinderbetreuung (Fröbel-Kindergarten), Hochschul- und Unternehmenskooperationen sowie qualifizierter Familienberatung umgesetzt, das auch in anderen Bundesländern Maßstäbe setzen dürfte.
Intensive Ursachenforschung
Con-rat bietet keine Patentrezepte, sondern setzt bewusst auf individuelle Lösungen, die gemeinsam mit den Eltern erarbeitet werden. Je nach Fragestellung und Problemlage reicht das Angebot vom Informationsgespräch über die intensive Beratung bis zur psychotherapeutischen Begleitung von Familien, Kindern und Jugendlichen. "Unsere Tür steht für alle offen, die Rat und Hilfe in der Familie und im Umgang mit Kindern im Alter von 0 bis 21 Jahren suchen. Das Angebot ist kostenfrei und kann ohne bürokratische Hürden wahrgenommen werden. Ein Anruf genügt und Ratsuchende erhalten möglichst innerhalb von zwei Wochen einen ersten Beratungstermin. Jeder kann 100-prozentig sicher sein, dass das Besprochene vertraulich ist und nicht an Dritte weitergegeben wird", verspricht die stellvertretende Con-rat Leiterin Doreen Schiller.
„Trennungs“kinder
Rund 400 bis 500 Familien wenden sich pro Jahr an Con-rat. In vielen Fällen zeigen die Kinder durch Symptome wie Kopf-, Bauchschmerzen oder Schlafstörungen, aber auch durch Verhaltensveränderungen, dass etwas nicht stimmt. Können körperliche Ursachen ausgeschlossen werden, wird nach möglichen Gründen im schulischen oder familiären Umfeld des Kindes gesucht. „Hinter derartigen Symptomen können Geschwisterstreit, Familienkonflikte, Mobbing, Über- oder Unterforderung stecken“, so Rannacher und ergänzt: „Mehr als die Hälfte der Anmeldungen haben mit dem Thema Trennung zu tun.“ Eltern verlieren in der Trennungsphase durch ihre eigenen Probleme den Blick auf die Bedürfnisse des Kindes. Und auch nachfolgende Familienkonstellationen, die sogenannten Patchwork- Familien, sind selten konfliktfrei. Spezifische Angebote dafür sind beispielsweise eine Gruppe für Trennungskinder, in der die Kinder lernen, ihre Wünsche und Hoffnungen zu äußern und mit ihren Gefühlen umzugehen. Ein entsprechender Kurs für Eltern in Trennungssituationen ist in der Konzeptionsphase und soll Ende 2011 angeboten werden. Gemeinsam mit dem benachbarten Fröbel-Kindergarten bietet Con-rat zusätzlich themenspezifische Elterngesprächsrunden an. An einem der nächsten Elternabende werden z.B. die Themen Trotz oder entwicklungsförderndes Setzen von Grenzen behandelt.
Gesellschaftlicher Seismograph
„Unser Beratungsalltag ist quasi ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung. Alle Probleme, die in der Politik oder den Medien diskutiert werden, wie Arbeitslosigkeit und Überlastung in Familien, Probleme Alleinerziehender, Erziehungsunsicherheiten, Kinderschutz sowie Gewalt in Familien und an Schulen sind auch Themen in unseren Beratungsgesprächen“, so Rannacher. Vor diesem Hintergrund kommt der Familienberatung eine besondere Rolle zu. Sie bietet die Möglichkeit, direkt auf gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren und durch entsprechende Hilfsangebote frühzeitig gegenzusteuern.
von Ariane Steffen
Link: www.froebel-gruppe.de