Adlershofer Wissen kompakt
Forschungsforum am 12. November
Es ist nicht nur eine Nabelschau des Adlershofer Wissens. Es geht vor allem darum, neue Kontakte über die Disziplin- und Institutionsgrenzen hinaus zu initiieren – das soll mit der Standortkonferenz am 12. November erreicht werden. „Wir haben die Idee gemeinsam entwickelt“, sagt Peter Frensch, Vizepräsident für Forschung an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Sein Mitstreiter ist Ulrich Panne, Präsident der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) und Vorsitzender der Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen (IGAFA).
Zielgruppe der Veranstaltung sind diejenigen, die das Adlershofer Wissen erzeugen und mehren. Auch wenn die Technologiestadt für die kurzen Wege zwischen den universitären und außeruniversitären Einrichtungen und den Unternehmen bekannt ist, so kann bei der Fülle des Angebots Orientierungshilfe doch nützlich sein. „Nicht jeder der mehr als 2.000 Wissenschaftler in Adlershof weiß, woran der Forscherkollege ein paar Straßen weiter arbeitet“, sagt Panne. „Auch die Unternehmer vor Ort sollen sich auskennen, was in den Adlershofer Instituten geforscht wird“, betont Frensch.
Die Veranstaltung im Erwin Schrödinger-Zentrum soll neues Potenzial für die Zusammenarbeit am Standort aufzeigen. So wurden vier Workshops festgelegt, die als besonders zukunftsträchtig für Kooperationen gelten. Das sind die Bereiche Materialien und Analytik, optische Charakterisierung, Solarenergie sowie Verkehr und urbane Systeme.
Standortwahl und Mobilität
„Neuer Standort, andere Mobilität?“ lautet etwa die Frage, die der Ingenieur und Stadtplaner Dirk Heinrichs vom Institut für Verkehrsforschung der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DLR), stellt. Speziell geht es in seinem Referat darum, wie sich die Wahl des Wohnstandorts auf die Mobilität im Alltag auswirkt. Die DLR-Experten nehmen das Phänomen der Re-Urbanisierung unter die Lupe und untersuchen neue Standorte in Innenstädten, in Berlin etwa die Rummelsburger Bucht oder den Alten Schlachthof. „Ich werde die Ergebnisse empirischer Untersuchungen vorstellen“, sagt Heinrichs. Positiver Faktor für die Standortwahl sei es beispielsweise, wenn man vom Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen könne.
Solare Perspektiven
Nachhaltige Forschung betreibt auch Bernd Rech, Leiter des Instituts für Silizium- Photovoltaik am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und TU-Professor. Wo stehen Photovoltaik und Solarenergie heute und was sind die Perspektiven? Dass die Photovoltaik zur Energieversorgung taugt, steht außer Frage, wie ein großer – wenn auch in Deutschland mittlerweile problematischer – Industriezweig beweist. Doch Photovoltaik könne noch viel mehr leisten, sagt Rech. So lasse sich der Wirkungsgrad für Solarzellen gewaltig steigern, von derzeit 15 bis 20 Prozent auf theoretisch 80 Prozent. Neue Werkstoffe und Produktionsverfahren werden erforscht. In Kopplung mit Katalysatoren lassen sich aus Sonnenlicht direkt chemische Energieträger wie Wasserstoff erzeugen. Bei der Photovoltaik-Forschung gibt es intensive Kooperationen mit der Wirtschaft, auch eine Existenzgründung plant das Team um Rech.
Im Anschluss an Vorträge und Diskussion gibt es ein Get-together, wo auf das nächste Adlershofer Forschungsforum in ein, zwei Jahren angestoßen werden darf.
Von Paul Janositz für Adlershof Journal
www.igafa.de/veranstaltungen/adlershofer-forschungsforum-2/
www.dlr.de/vf
www.helmholtz-berlin.de