• Springe zu Management
  • Springe zu Hauptmenü
  • Springe zu Seiteninhalt
CHIC Logo
  • WISTA
  • WISTA.Plan
  • WISTA.Service
WISTA direkt
Suche
  • de
  • en
  • CHIC Logo
  • Aktuelles
    • News / Termine
    • Newsletter
    • CHIC auf LinkedIn
  • Firmenverzeichnis
  • Arbeitswelten
  • Gesundheits­netzwerk
  • Campus Charlottenburg
  • WISTA
  • WISTA.Plan
  • WISTA.Service
WISTA direkt

Aktuelles

  • News / Termine
  • Newsletter
  • CHIC auf LinkedIn
  • Charlottenburg
  • Aktuelles
25. Oktober 2024

HU-Geografin untersucht Investitionen in Umweltschutz und Biodiversität in Südamerika

Länderübergreifende Analyse zeigt, wie Mittel effizienter eingesetzt werden können, um tropische Wälder zu schützen

Chiquitano-Trockenwald in Bolivien. Foto: Tobias Kümmerle/HU Berlin
Der Chiquitano-Trockenwald in Bolivien ist durch Abholzung, vor allem für die industrialisierte Rinderzucht und den Sojaanbau, bedroht und mit ihm eine einzigartige biologische Vielfalt. Denn dieser Wald beheimatet tausende Tier- und Pflanzenarten, von denen viele nur dort vorkommen. Foto: Tobias Kümmerle/HU Berlin

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Schutz der tropischen Regen- und Trockenwälder zeigen für die letzten Jahrzehnte drei Trends auf: Seit den 1990er Jahren ist der Waldbestand um schätzungsweise 65.000 bis 95.000 km2 geschrumpft. Gleichzeitig wurden immer mehr Waldflächen unter Schutz gestellt und weltweit stetig mehr Mittel dafür bereitgestellt. Doch wie und wo werden diese Gelder ausgegeben? Fließen sie dorthin, wo die Wälder am schnellsten verschwinden oder wo es bereits Schutzgebiete gibt?

Datenanalyse legt Zusammenhang zwischen internationalen Investitionen in den Naturschutz in Südamerika und dem Zustand der tropischen Wälder offen

Diese Fragen hat die Geografin Dr. Siyu Qin am Beispiel der Wald- und Savannengebiete in Argentinien, Bolivien, Brasilien und Paraguay untersucht – Länder, in denen diese Ökosysteme unter Druck sind und stark schrumpfen. Qin, die von 2018 bis 2023 als Doktorandin am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) forschte und seither für die internationale Umweltschutzorganisation Nature Conservancy tätig ist, hat dafür Daten zu Naturschutzprojekten in diesen Regionen und zu den dafür zur Verfügung gestellten Mitteln von den wichtigsten Geber-Ländern, darunter USA, Deutschland oder Norwegen, und multilateralen Organisationen wie der Weltbank zusammengefasst. Damit entstanden die ersten länderübergreifenden Karten mit Zeitreihenanalysen zu Investitionen in den Naturschutz in Südamerika. Zudem nutzte die Forscherin satellitengestützte Daten zur Entwaldung und zu Landnutzungsänderungen sowie Daten zur Veränderung der räumlichen Ausdehnung von Schutzgebieten.

Nur wenig Geld erreicht Gebiete, wo der Wald am schnellsten verschwindet

Die Analyse der Daten zeigt, dass die Mittel nicht unbedingt dort ankommen, wo Wälder und Savannen und mit ihnen der Artenreichtum am schnellsten verschwindet. „Das Geld der Spender fließt häufig in Gebiete, in denen mehr Wald vorhanden ist und nicht dorthin, wo die Abholzung rapide voranschreitet. So kommt es, dass sich immer mehr Geld auf Regionen konzentriert, die sehr bekannt sind – so wie der Amazonas-Regenwald. Andere Gebiete wie der Cerrado, Brasiliens tropische Savanne, der Gran Chaco in Argentinien oder die Chiquitano-Trockenwälder in Bolivien werden im Vergleich dazu vernachlässigt“, sagt Siyu Qin.

Schutzgebiete mobilisieren die höchsten Investitionen

Mittel fließen zudem in der Regel in schon bestehende Schutzgebiete, die von den jeweiligen Ländern in Südamerika ausgewiesen wurden. Im Fall von Brasilien zählen dazu auch Gebiete, in denen indigene Völker siedeln. Denn Brasilien deklariert diese Gebiete als Schutzgebiete und als solche sind sie auch Bestandteil der nationalen Naturschutzstrategie. „Wir haben festgestellt, dass mehr Geld in diese Schutzgebiete geflossen ist, und dieser Trend ist in allen Regionen zu beobachten – sei es im Amazonas, Cerrado oder Chaco“, resümiert Qin.

Karte der Naturschutzinvestitionen kann helfen, die Geldflüsse besser zu steuern – zum Wohl der Biodiversität und für den Klimaschutz

„Die tropischen Wälder und Savannen Südamerikas sind von herausragender Bedeutung für den Naturschutz, da sie einen Großteil der globalen Artvielfalt beherbergen und gigantische Kohlenstoffspeicher darstellen“, erklärt Prof. Tobias Kümmerle vom Geographischen Institut an der HU, der das Dissertationsprojekt betreut hat. „Diese Gebiete effektiv zu schützen ist wichtig und die Weltgemeinschaft und viele internationale Organisation stellen hierfür auch erhebliche Mittel zur Verfügung. Bisher war aber unklar, in welchen Regionen diese Mittel am Ende ausgegeben werden.“

Um dem dramatischen Verlust der Artenvielfalt entgegenzuwirken und die Biodiversität auf der Erde zu schützen, hat sich die Weltgemeinschaft auf der Biodiversitätskonferenz 2022 darauf verständigt, 30 Prozent der Land- und der Meeresoberfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen. Bislang stehen nur rund 17 Prozent des Landes und sieben Prozent der Meere unter Schutz. „Wenn Organisationen und Regierungen versprechen, Mittel für den Naturschutz bereitzustellen und mehr Gebiete unseres Planeten zu schützen, kann unsere Studie sie dabei unterstützen, sicherzustellen, dass die Gelder zielgerichteter verteilt werden, um einerseits die Wälder zu schützen und andererseits den Menschen zu helfen, die in und von ihnen leben“, sagt Siyu Qin.

Publikation:

Links between deforestation, conservation areas and conservation funding in major deforestation regions of South America
Siyu Qin, Ana Buchadas, Patrick Meyfroidt, Yifan He, Arash Ghoddousi, Florian Pötzschner, Matthias Baumann, Tobias Kuemmerle
People and Nature, Volume 6, Issue 5, Oct 2024. DOI:10.1002/pan3.10718

Kontakt

Dr. Siyu Qin
Geographisches Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin
siyu.qin(at)geo.hu-berlin.de

Prof. Dr. Tobias Kümmerle
Geographisches Institut an der Humboldt-Universität zu Berlin
tobias.kuemmerle(at)hu-berlin.de

hu.berlin/BioGeo

  

Nachricht der HU Berlin vom 22.10.2024

Grand Challenges Hochschulen Klima

Meldungen dazu

  • Rodungen in Bolivien.  Foto: Conservation Biogeography Lab / Humboldt-Universität 2022

    Neue Studie unter Leitung von Forscher:innen der HU zu Waldverlust durch landwirtschaftliche Produktion

    Effizienzsteigerungen in der Landwirtschaft schützen keine Wälder – indigene Völker schon
  • Abholzung von Miombo-Wäldern in Mosambik (Foto: Phillipe Ruffin)

    Trockenwälder der Tropen weltweit immer stärker bedroht

    Forschende der HU und der Université Catholique de Louvain veröffentlichen umfassende globale Studie zum Entwaldungsprozess von Trockenwäldern in Nature Sustainability
  • 10 facts – report © Global Land Programme (GLP)

    Neue Studie nennt „Zehn Fakten“ zur globalen Landnutzung

    50 Wissenschaftler/-innen aus 20 Ländern beschreiben einen nachhaltigeren und gerechteren Ansatz der Landnutzung zur Bewältigung des Klimawandels, der biologischen Vielfalt und anderer globaler Krisen
  • Palmölplantagen in Indonesien. Foto: Achmad Rabin Taim, Wikimedia Commons

    Ausländische Investitionen in Land verstärken die Abholzung tropischer Wälder

    Neue Studie mit Beteiligung von HU-Geographen untersucht Druck auf Umwelt und lokale Bevölkerung durch multinationalen Handel mit Agrarland – und zeigt Lösungen auf
  • Waldvogel Casiornis rufus im Gran Chaco. Foto: Dr. Leandro Macchi

    Waldvogelgemeinschaft in Südamerika gefährdet

    Studie von HU-Geographen zeigt Abhängigkeit der Vögel von hoher Gehölzdichte in der Region Gran Chaco
  • Gummibaumplantage in Cambodia, Foto: Patrick Hostert

    Kambodschas Tropenwälder weichen Gummibaum­plantagen

    Studie von Geographen der HU belegt den Zusammenhang zwischen Zerstörung von Wäldern und Kautschukpreis
  • Geändertes Waldmanagement beeinflusst globale Kohlenstoffbilanz

    HU-Geograph an Veröffentlichung in Nature Climate Change beteiligt

Verknüpfte Einrichtungen

  • Campus Adlershof der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Humboldt-Universität zu Berlin | Geographisches Institut
  • LinkedInmitteilen0
  • Facebookteilen0
  • WhatsAppteilen0
  • E-Mail
  • © WISTA Management GmbH
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Social Media
  • Kontakt
  • Newsletter
Zukunftsort Charlottenburg Logo